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16.09.2024 /22:31:30
FOKUS 4-US-Anleger vor Fed-Entscheid vorsichtig - Tech-Werte belasten

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Zinswende der Fed im Fokus

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Mehrheit erwartet großen Zinsschritt

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Dollar unter Druck

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Analystenkommentar zu iPhone 16-Absatz setzt Apple zu
 
(neu: US-Schlusskurse)
Frankfurt/New York, 16. Sep (Reuters) - Vor der mit
Spannung erwarteten Zinswende in den USA bringen sich die
Anleger an der Wall Street in Stellung. Der
Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Montag 0,6
Prozent höher auf 41.622 Punkten. Der technologielastige
Nasdaq <.IXIC> gab dagegen 0,5 Prozent auf 17.592 Zähler nach.
Der breit gefasste S&P 500 <.SPX> rückte um moderate 0,1 Prozent
auf 5633 Stellen vor.

Händler rechneten überwiegend mit einer deutlichen Senkung der Kreditkosten. "Einflussreiche Investoren sprechen von der Notwendigkeit einer Senkung um 50 Basispunkte und wir sehen zunehmende Gespräche über Rezessionsrisiken", sagte Sam Stovall, Anlagestratege bei CFRA Research. "Es wäre gut, wenn die Fed signalisieren würde, dass sie der Entwicklung voraus ist." Die Aussicht auf eine Zinswende der einflussreichsten Notenbank treibt seit Jahresbeginn die Märkte an. Mehrheitlich erwarten Börsianer mittlerweile eine Senkung der Zinsen durch die US-Notenbank um einen halben Prozentpunkt.

DOLLAR UNTER DRUCK

"Es dreht sich alles um die Fed und die Frage, ob sie die Zinsen um 50 Basispunkte oder nur um 25 Basispunkte senken wird", bestätigte auch Niels Christensen, Analyst bei Nordea. Im Vorfeld gab der Dollar auf breiter Front nach. Der Dollar-Index <=USD> zog sich um 0,4 Prozent auf 100,58 Punkte zurück. Zum Yen <JPY=EBS> fiel die US-Währung auf bis zu 139,58 Yen; im Gegenzug erreichte die japanische Landeswährung den höchsten Wert seit mehr als einem Jahr. Immer mehr Investoren rechneten zuletzt mit einem großen Zinsschritt der US-Notenbank zur Einleitung der Kehrtwende. Auch die Renditen der US-Staatsanleihen fielen im Vorfeld weiter.

Im Fokus stehe allerdings nicht allein das Ausmaß der seit Wochen fest eingepreisten Zinssenkung, sondern auch die Begründung der US-Notenbank für diesen Schritt, sagten Experten. Für Unruhe am Markt sorgte zudem der zweite mutmaßliche Attentatsversuch auf den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. "Viele haben begonnen, sich zu fragen, was dies alles für die USA im Hinblick auf die politische Stabilität bedeutet", sagte Naeem Aslam, Investmentchef bei Zaye Capital Markets.

APPLE GIBT NACH - INTEL STEIGT

Unter den Einzelwerten gab Apple <AAPL.O> in der Spitze um knapp vier Prozent nach, nachdem ein Analyst von TF International Securities gesagt hatte, die Nachfrage nach den neuesten iPhone-16-Modellen sei geringer als erwartet. Mit Blick auf die Vorbestellungen am ersten Verkaufswochenende dürfte der Gesamtabsatz des iPhone 16 dem Experten zufolge bei 37 Millionen Stück liegen.

Auch die zinsempfindlichen Werte aus der Chipbranche verbuchten Abschläge. KI-Vorreiter Nvidia <NVDA.O> verbilligte sich etwa um bis zu vier Prozent; die Anteilsscheine von Arm Holdings <ARM.O> fielen zeitweise um mehr als sieben Prozent. "Die Anleger reduzieren ihre Risikobereitschaft im Vorfeld der Fed-Entscheidung", sagte Andre Bakhos von Ingenium Analytics. "Der Markt ist einfach etwas pragmatischer und lässt von der Technologie ab."

Die Aktie von Boeing <BA.N> ging rund ein Prozent tiefer aus dem Handel, nachdem der US-Flugzeugbauer angesichts eines bereits seit vier Tagen andauernden Streiks einen Einstellungsstopp angekündigt hatte sowie vorübergehende Beurlaubungen. Nachdem Boeing-Mitarbeiter vergangene Woche ein Arbeitsabkommen abgelehnt hatten, sollen die Verhandlungen am Dienstag wieder aufgenommen werden.

Intel <INTC.O> war bei den Anlegern begehrt. Die Papiere des Chipherstellers zogen um mehr als sechs Prozent an. Die US-Regierung hat Intel bis zu drei Milliarden Dollar für die Entwicklung einer einheimischen Chipproduktion mit Blick auf die nationale Sicherheit zugesprochen. Die Initiative "Secure Enclave" soll insbesondere dem US-Militär eine stabile Versorgung mit Mikroelektronik aus einheimischer Produktion gewährleisten. Allgemein wollen die USA ihre Abhängigkeit von ausländischen Chipfertigungsstätten verringern.

(Bericht von Johann M Cherian, Purvi Agarwal, geschrieben von Stefanie Geiger, Birgit Mittwollen Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)



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