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Walmart enttäuscht mit Prognose |
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Aussicht auf Kürzungen im Pentagon drückt Palantir |
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Goldpreis eilt weiter von Rekord zu Rekord |
(Neu: Target, Alibaba, Gold, Kupfer) |
Frankfurt, 20. Feb (Reuters) - Sorgen über die |
US-Zollpolitik und Kursverluste bei wichtigen Einzelwerten haben |
die Stimmung an der Wall Street eingetrübt. Der |
Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte am Donnerstag |
1,4 Prozent schwächer bei 44.006 Punkten. Der breiter gefasste |
S&P 500 <.SPX> gab gut ein halbes Prozent auf 6100 Zähler nach. |
Der Index der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> verlor knapp ein |
Prozent auf 19.905 Stellen. Für lange Gesichter sorgten unter |
anderem die jüngsten Nachrichten zur US-Handelspolitik. |
Präsident Donald Trump will Zölle auf Holz, Autos, |
Halbleiter-Bauteile und Medikamente "in einem Monat oder früher" |
bekanntgeben, wie er am Mittwochabend sagte. |
Auf die Stimmung drückte auch ein enttäuschender Geschäftsbericht von Walmart <WMT.N>. Die Zahlen und Prognosen des Einzelhändlers gelten als ein wichtiger Indikator für die Konsumentenstimmung in den USA. "Walmarts Ergebnisse zeigen, dass die Verbraucher den Gürtel enger schnallen", sagte Michael Matousek, Chefhändler beim Investitionsverwalter U.S. Global Investors. Die Walmart-Aktie rutschte um 6,5 Prozent ab. Für das bis Ende Januar 2026 laufende Geschäftsjahr erwartet der Konzern ein Wachstum zwischen drei und vier Prozent, während Analysten mit einem Plus von vier Prozent gerechnet hatten.
Steil nach unten ging es auch bei Palantir <PLTR.O>. Die Papiere des Unternehmens, das Regierungen unter anderem KI-gestützte Software für die Überwachung von Truppenbewegungen anbietet, bröckelten um gut acht Prozent ab. Das US-Verteidigungsministerium will in seinem Haushalt für das kommende Jahr mögliche Einsparungen in Höhe von 50 Milliarden Dollar identifizieren.
Eine Klage drückte indes die Aktie des US-Einzelhändlers Target <TGT.N> um knapp zwei Prozent nach unten. Die Pensionsfonds-Aufsichtsbehörde in Florida hatte Target vorgeworfen, Anleger nicht ausreichend über die Risiken von Sozial- und Diversitätsinitiativen aufgeklärt zu haben.
Gefragt waren dagegen die Papiere von Hasbro <HAS.O>, die um mehr als 13 Prozent in die Höhe schnellten. Der Monopoly- und Dungeons & Dragons-Macher erwartet 2025 angesichts der neuen US-Zölle zwar lediglich ein leichtes Umsatzplus. Allerdings kam sein neues Strategieprogramm bei den Anlegern gut an.
Investitionspläne im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) ermunterten Anleger indes zum Einstieg bei Alibaba <BABA.N>. Die US-notierten Titel des chinesischen Online-Händlers kletterten um 7,4 Prozent. Nach Aussage von Konzernchef Eddie Wu wird Alibaba in den nächsten drei Jahren mehr in seine KI- und Cloud-Infrastruktur investieren als in den vergangenen zehn Jahren.
Auf der Suche nach sicheren Häfen steuerten viele Investoren weiterhin Gold <XAU=> an. Das Edelmetall verteuerte sich in der Spitze um 0,8 Prozent auf ein frisches Allzeithoch von 2954,69 Dollar je Feinunze. Seit Jahresbeginn hat der Preis um rund zwölf Prozent zugelegt. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, geht davon aus, dass der Goldpreis weiter unterstützt bleibt. "Anleger müssen jedoch jederzeit mit Kursrückschlägen rechnen, falls sehr stark auf der Käuferseite positionierte spekulative Investoren kurzfristig Gewinne mitnehmen sollten", schrieb er in einem Kommentar.
Am Rohstoffmarkt trieb die Hoffnung auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und China den Kupferpreis in die Höhe. Das Industriemetall verteuerte sich um bis zu 1,1 Prozent auf 9575 Dollar je Tonne. Trump deutete an, dass ein neues Handelsabkommen mit dem weltgrößten Metallverbraucher China möglich sei. Er betonte sein gutes Verhältnis zu Präsident Xi Jinping. Anleger fürchten einen deutlichen Konjunkturrücksetzer, sollte Trump seine angekündigten Zölle wie geplant umsetzen.
(Bericht von Zuzanna Szymanska, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)