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08.10.2024 /10:02:52
FOKUS 1-Samsung bleibt trotz Gewinnsprungs hinter den Erwartungen

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Samsung enttäuscht trotz Gewinnsprung

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Samsung-Manager entschuldigt sich für Lieferprobleme

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Analysten skeptisch für laufendes Quartal
 
(Neu: Samsung-Manager, Analysten)
Seoul, 08. Okt (Reuters) - Der südkoreanische
Technologieriese Samsung Electronics hat im dritten
Quartal zwar einen Gewinnsprung geschafft, wegen einer
schleppenden Belieferung von Nvidia <NVDA.O> mit leistungsstarken
Chips aber die Markterwartungen verfehlt. Samsung teilte am
Dienstag mit, sein KI-Chipgeschäft mit einem Großkunden habe
sich verzögert. Dies habe zu einem Rückgang der
Halbleitergewinne geführt. "Wir haben Bedenken hinsichtlich
unserer technologischen Wettbewerbsfähigkeit ausgelöst, und
einige sprechen von einer Krise, vor der Samsung steht", sagte
Samsung-Manager Young Hyun Jun. Dies seien schwierige Zeiten. Er
versprach, die Herausforderung in eine Chance zu verwandeln und
sich auf die Verbesserung der langfristigen technologischen
Wettbewerbsfähigkeit zu konzentrieren.
Die seltene Entschuldigung veranschaulicht die
Herausforderungen, vor denen Samsung steht. Der seit drei
Jahrzehnten weltweit größte Speicherchiphersteller für
Smartphones und Fernsehgeräte kämpft sowohl bei konventionellen
als auch bei fortschrittlichen Chips mit wachsender Konkurrenz.
 
Samsung erzielte im dritten Quartal nach ersten
Berechnungen einen Anstieg des Betriebsgewinns um 274 Prozent
auf 9,1 Billionen Won (6,78 Milliarden Dollar). Börsianer hatten
jedoch mit 10,3 Billionen Won gerechnet. "Die Gewinne sind ein
Schock im Vergleich zu dem, was viele Analysten zunächst
erwartet hatten", kommentierte Lee Min-hee, Analyst bei BNK
Investment & Securities. "Ich sehe keine Verbesserung der
Gewinne im laufenden Quartal." Das Unternehmen sei bei der
Steigerung der Verkäufe von High Bandwidth Memory (HBM)-Chips an
den US-Konzern Nvidia hinter Rivale SK Hynix
zurückgeblieben. Samsungs späte Reaktion auf den KI-Chipmarkt
erhöhe seine Abhängigkeit von traditionellen Chips mit
geringerer Marge. Das mache den Konzern anfälliger für die
Konkurrenz aus China, erklärten Experten.

Im vorangegangenen Quartal hatte sich der operative Gewinn von Samsung dank des reißenden Absatzes von Hochleistungsspeichern für Künstliche Intelligenz (KI) vervielfacht. Damals hatten die Südkoreaner eine Beschleunigung dieses Trends für die zweite Jahreshälfte in Aussicht gestellt. US-Konkurrent Micron <MU.O> hatte vor einigen Wochen dank eines reißenden Absatzes von HBM-Halbleitern ebenfalls einen optimistischen Ausblick geliefert.

(Bericht von Hakan Ersen, Hyunjoo Jin, Joyce Lee und Heekyong Yang, geschrieben von Anneli Palmen und Katharina Loesche, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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