*
Samsung enttäuscht trotz Gewinnsprung |
*
Samsung-Manager entschuldigt sich für Lieferprobleme |
*
Analysten skeptisch für laufendes Quartal |
(Neu: Samsung-Manager, Analysten) |
Seoul, 08. Okt (Reuters) - Der südkoreanische |
Technologieriese Samsung Electronics hat im dritten |
Quartal zwar einen Gewinnsprung geschafft, wegen einer |
schleppenden Belieferung von Nvidia <NVDA.O> mit leistungsstarken |
Chips aber die Markterwartungen verfehlt. Samsung teilte am |
Dienstag mit, sein KI-Chipgeschäft mit einem Großkunden habe |
sich verzögert. Dies habe zu einem Rückgang der |
Halbleitergewinne geführt. "Wir haben Bedenken hinsichtlich |
unserer technologischen Wettbewerbsfähigkeit ausgelöst, und |
einige sprechen von einer Krise, vor der Samsung steht", sagte |
Samsung-Manager Young Hyun Jun. Dies seien schwierige Zeiten. Er |
versprach, die Herausforderung in eine Chance zu verwandeln und |
sich auf die Verbesserung der langfristigen technologischen |
Wettbewerbsfähigkeit zu konzentrieren. |
Die seltene Entschuldigung veranschaulicht die |
Herausforderungen, vor denen Samsung steht. Der seit drei |
Jahrzehnten weltweit größte Speicherchiphersteller für |
Smartphones und Fernsehgeräte kämpft sowohl bei konventionellen |
als auch bei fortschrittlichen Chips mit wachsender Konkurrenz. |
Samsung erzielte im dritten Quartal nach ersten |
Berechnungen einen Anstieg des Betriebsgewinns um 274 Prozent |
auf 9,1 Billionen Won (6,78 Milliarden Dollar). Börsianer hatten |
jedoch mit 10,3 Billionen Won gerechnet. "Die Gewinne sind ein |
Schock im Vergleich zu dem, was viele Analysten zunächst |
erwartet hatten", kommentierte Lee Min-hee, Analyst bei BNK |
Investment & Securities. "Ich sehe keine Verbesserung der |
Gewinne im laufenden Quartal." Das Unternehmen sei bei der |
Steigerung der Verkäufe von High Bandwidth Memory (HBM)-Chips an |
den US-Konzern Nvidia hinter Rivale SK Hynix |
zurückgeblieben. Samsungs späte Reaktion auf den KI-Chipmarkt |
erhöhe seine Abhängigkeit von traditionellen Chips mit |
geringerer Marge. Das mache den Konzern anfälliger für die |
Konkurrenz aus China, erklärten Experten. |
Im vorangegangenen Quartal hatte sich der operative Gewinn von Samsung dank des reißenden Absatzes von Hochleistungsspeichern für Künstliche Intelligenz (KI) vervielfacht. Damals hatten die Südkoreaner eine Beschleunigung dieses Trends für die zweite Jahreshälfte in Aussicht gestellt. US-Konkurrent Micron <MU.O> hatte vor einigen Wochen dank eines reißenden Absatzes von HBM-Halbleitern ebenfalls einen optimistischen Ausblick geliefert.
(Bericht von Hakan Ersen, Hyunjoo Jin, Joyce Lee und Heekyong Yang, geschrieben von Anneli Palmen und Katharina Loesche, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)