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Siemens- und Deutsche-Bank-Chef am 21. Juli im Kanzleramt |
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Insider: Kampagne mit Arbeitstitel "Made for Germany" |
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Unternehmen versprechen 300 Mrd Euro an Investitionen |
(neu: Hintergrund, Einordnung) |
Berlin/München, 08. Jul (Reuters) - Deutsche |
Großkonzerne und internationale Investoren üben den |
Schulterschluss mit der Bundesregierung und wollen Insidern |
zufolge mit einer groß angelegten Kampagne Aufbruchstimmung in |
Deutschland erzeugen. Die Initiative unter dem Arbeitstitel |
"Made for Germany" solle zeigen, dass der Wirtschaftsstandort |
Deutschland nicht so schlecht sei, wie er oft gemacht werde, |
sagten mehrere mit den Plänen vertraute Personen der |
Nachrichtenagentur Reuters. Zudem wollten die Beteiligten damit |
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) Rückendeckung für eine |
Wirtschaftswende geben. Den Auftakt dazu machen die als |
Zugpferde vorgesehenen Chefs von Siemens <SIEGn.DE> und der |
Deutschen Bank <DBKGn.DE>, Roland Busch und Christian Sewing. Sie |
sollen am 21. Juli im Kanzleramt mit Merz und Finanzminister |
Lars Klingbeil (SPD) den Startschuss für die Kampagne geben. |
Hinter "Made for Germany" stehen die |
Kommunikationsagentur FGS Global und der Verlag Axel Springer. |
Der Initiative seien inzwischen mehr als 30 Unternehmen und ein |
halbes Dutzend Finanzinvestoren beigetreten, sagten Insider. Zu |
ihnen gehörten RWE <RWEG.DE>, SAP <SAPG.DE>, Rheinmetall <RHMG.DE> |
und Volkswagen <VOWG.DE> sowie KKR <KKR.N> und Advent. "Es werden |
täglich mehr", sagte eine der Personen. |
Sie unterstrichen ihr Engagement mit Investitionsplänen |
von rund 300 Milliarden Euro in Deutschland in den kommenden |
drei Jahren sowie "Leuchtturmprojekten", die die |
Zukunftsfähigkeit des Standorts zeigen sollen. Zusätzliche |
Ausgaben seien darunter aber nicht zu verstehen, sagte einer der |
Insider. Vielmehr gehe es darum, klarzumachen, wie viel in |
Deutschland in Forschung, Entwicklung, Produktion und Personal |
investiert werde. |
Von der Ampel-Vorgängerregierung unter Olaf Scholz (SPD) |
und ihrem wirtschaftspolitischen Kurs hatten sich viele deutsche |
Konzerne enttäuscht gezeigt. Mit Merz, dem Infrastrukturprogramm |
der schwarz-roten Regierung und den im Juni beschlossenen 46 |
Milliarden Euro schweren Steuererleichterungen verbinden sie die |
Hoffnung auf einen Kurswechsel. |
Die genannten Beteiligten wollten sich dazu zunächst |
nicht äußern. |
(Bericht von Sarah Marsh, Maria Martinez, Christoph Steitz und Alexander Hübner. Redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)