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08.07.2025 /15:54:55
FOKUS 1-Insider: Siemens & Co wollen mit Kanzler Aufbruchstimmung erzeugen

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Siemens- und Deutsche-Bank-Chef am 21. Juli im Kanzleramt

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Insider: Kampagne mit Arbeitstitel "Made for Germany"

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Unternehmen versprechen 300 Mrd Euro an Investitionen
 
(neu: Hintergrund, Einordnung)
Berlin/München, 08. Jul (Reuters) - Deutsche
Großkonzerne und internationale Investoren üben den
Schulterschluss mit der Bundesregierung und wollen Insidern
zufolge mit einer groß angelegten Kampagne Aufbruchstimmung in
Deutschland erzeugen. Die Initiative unter dem Arbeitstitel
"Made for Germany" solle zeigen, dass der Wirtschaftsstandort
Deutschland nicht so schlecht sei, wie er oft gemacht werde,
sagten mehrere mit den Plänen vertraute Personen der
Nachrichtenagentur Reuters. Zudem wollten die Beteiligten damit
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) Rückendeckung für eine
Wirtschaftswende geben. Den Auftakt dazu machen die als
Zugpferde vorgesehenen Chefs von Siemens <SIEGn.DE> und der
Deutschen Bank <DBKGn.DE>, Roland Busch und Christian Sewing. Sie
sollen am 21. Juli im Kanzleramt mit Merz und Finanzminister
Lars Klingbeil (SPD) den Startschuss für die Kampagne geben.
Hinter "Made for Germany" stehen die
Kommunikationsagentur FGS Global und der Verlag Axel Springer.
Der Initiative seien inzwischen mehr als 30 Unternehmen und ein
halbes Dutzend Finanzinvestoren beigetreten, sagten Insider. Zu
ihnen gehörten RWE <RWEG.DE>, SAP <SAPG.DE>, Rheinmetall <RHMG.DE>
und Volkswagen <VOWG.DE> sowie KKR <KKR.N> und Advent. "Es werden
täglich mehr", sagte eine der Personen.
Sie unterstrichen ihr Engagement mit Investitionsplänen
von rund 300 Milliarden Euro in Deutschland in den kommenden
drei Jahren sowie "Leuchtturmprojekten", die die
Zukunftsfähigkeit des Standorts zeigen sollen. Zusätzliche
Ausgaben seien darunter aber nicht zu verstehen, sagte einer der
Insider. Vielmehr gehe es darum, klarzumachen, wie viel in
Deutschland in Forschung, Entwicklung, Produktion und Personal
investiert werde.
 
Von der Ampel-Vorgängerregierung unter Olaf Scholz (SPD)
und ihrem wirtschaftspolitischen Kurs hatten sich viele deutsche
Konzerne enttäuscht gezeigt. Mit Merz, dem Infrastrukturprogramm
der schwarz-roten Regierung und den im Juni beschlossenen 46
Milliarden Euro schweren Steuererleichterungen verbinden sie die
Hoffnung auf einen Kurswechsel.
 
Die genannten Beteiligten wollten sich dazu zunächst
nicht äußern.

(Bericht von Sarah Marsh, Maria Martinez, Christoph Steitz und Alexander Hübner. Redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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