Berlin, 17. Jul (Reuters) - Die Anleger an den asiatischen Börsen haben sich am Donnerstag vor den mit Spannung erwarteten Quartalszahlen wichtiger Technologieunternehmen zurückgehalten. Im Fokus steht dabei vor allem TSMC. Der weltgrößte Hersteller von hochmodernen KI-Chips dürfte einen Rekordgewinn für das zweite Quartal ausweisen, auch wenn US-Zölle und ein starker Taiwan-Dollar den Ausblick belasten könnten. Auch die Zahlen des Streaming-Anbieters Netflix <NFLX.O>, die im späteren Tagesverlauf erwartet werden, stehen auf dem Radar der Investoren. Die Quartalszahlen müssen jedoch die hohen Erwartungen übertreffen. "Da Netflix den S&P 500 seit Jahresbeginn um beachtliche 33 Prozentpunkte übertroffen hat und die Analysten voll auf die positive Anlagestory setzen, muss Netflix mit deutlich besseren Ergebnissen und einer Prognoseanhebung glänzen", sagte Chris Weston, Forschungsleiter bei Pepperstone.
Die japanische Börse hat am Donnerstag schwächer tendiert. Die Aktien von Seven&i Holdings sind um neun Prozent gefallen. Der kanadische Handelsriese Alimentation Couche-Tard zog sein 47 Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot für den Betreiber der 7-Eleven-Ladengeschäfte, Seven&i Holdings, zurück. Zudem sorgte die ungewisse Zukunft von US-Notenbankchef Jerome Powell für Nervosität an den Märkten. Zunächst hatten Berichte, wonach US-Präsident Donald Trump Powell wahrscheinlich bald entlassen werde, Aktien und Dollar fallen lassen. Trump dementierte die Meldungen schnell und beruhigte damit die volatilen Märkte etwas.
So gab in Tokio der 225 Werte umfassende Nikkei-Index <.N225> 0,1 Prozent auf 39.602,58 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notierte 0,1 Prozent höher bei 2.822,68 Zählern. Die Börse Shanghai blieb fast unverändert bei 3.502,51 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,2 Prozent auf 4.015,47 Punkte.
Der Dollar stand am Donnerstag auf wackeligem Fundament, nachdem er über Nacht wegen Sorgen um die Unabhängigkeit der Fed an Boden verloren hatte. Im asiatischen Devisenhandel gewann er aber 0,4 Prozent auf 148,44 Yen <JPY=> und legte leicht auf 7,1771 Yuan <CNY=> zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent höher bei 0,8022 Franken <CHF=>. Parallel dazu fiel der Euro <EUR=> um 0,1 Prozent auf 1,1620 Dollar und zog leicht auf 0,9321 Franken <EURCHF=> an.
Am Rohstoffmarkt verteuerte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,4 Prozent auf 68,81 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI <CLc1> notierte 0,6 Prozent fester bei 66,75 Dollar.
Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich am Mittwochmit einem Plus von 0,5 Prozent bei 44.254,78 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 <.SPX> gewann 0,3 Prozent auf 6.263,70 Zähler, und der technologielastige Nasdaq <.IXIC> zog um 0,3 Prozent auf 20.730,49 Stellen an.
(Bericht von Rae Wee, geschrieben von Bettina Cosima Larrarte. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)