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28.10.2024 /12:29:59
Boeing startet Kapitalerhöhung um bis zu 19 Milliarden Dollar

München/Bangalore, 28. Okt (Reuters) - Der US-Flugzeugbauer Boeing <BA.N> will seine Finanzen mit einer bis zu 19 Milliarden Dollar schweren Kapitalerhöhung aufbessern. Der Airbus <AIRG.DE>-Rivale leidet unter den Folgen zahlreicher sicherheitsrelevanter Produktionsprobleme und eines Streiks von 33.000 Arbeitern, der das Unternehmen mehr als eine Milliarde Dollar im Monat kostet. Boeing will nun 90 Millionen neue Aktien verkaufen, die zum Schlusskurs vom Freitag fast 14 Milliarden Dollar wert sind, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Dazu kommen 100 Millionen Vorzugspapiere, die weitere fünf Milliarden Dollar einbringen sollen - eine Art Pflichtwandelanleihe. Sie werden in spätestens drei Jahren in Aktien gewandelt.

Neue Aktien werden in der Regel allerdings mit einem Abschlag auf den Börsenkurs ausgegeben, so dass der Gesamterlös am Ende geringer als 19 Milliarden Dollar ausfallen dürfte. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte erfahren, dass Boeing mehr als 15 Milliarden Dollar einnehmen wolle. Die Zahl der neuen Aktien entspricht knapp 15 Prozent des Grundkapitals. Boeing hatte sich in einer Mitteilung an die Wertpapieraufsicht SEC einen Kapitalrahmen von bis zu 25 Milliarden Dollar einräumen lassen.

Die Kapitalerhöhung ist wichtig, damit Boeing sein Kreditrating behalten kann - eine Verschlechterung würde Finanzierungen verteuern. Mit dem Geld sollen Schulden getilgt und Verluste gedeckt werden. Allein bis Februar 2026 werden Kredite über 11,5 Milliarden Dollar fällig. Der US-Flugzeugbauer steht unter verstärktem Druck, seit sich im Januar eine Türverkleidung bei einer Boeing 737 MAX von Alaska Airlines während des Fluges gelöst hat. Allein im dritten Quartal schrieb Boeing sechs Milliarden Dollar Verlust. Der neue Vorstandschef Kelly Ortberg erwartet, dass Boeing auch 2025 noch Geld verlieren wird.

(Bericht von Utkarsh Shetti, Abhijith Ganapavaram und Alexander Hübner, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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