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28.10.2024 /14:17:29
FOKUS 1-Lkw-Bauer MAN bleibt das Sorgenkind von Traton

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Kurzarbeit bei MAN geht vorerst weiter

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MAN soll keinen Preiskampf anzetteln

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US-Tochter holt nach Lieferproblemen auf
 
(neu: Vorstand in Telefonkonferenz)
München, 28. Okt (Reuters) - Der Münchner Lkw- und
Bus-Hersteller MAN bleibt das Sorgenkind der
Volkswagen <VOWG_p.DE>-Nutzfahrzeug-Tochter Traton <8TRA.DE>. "MAN
leidet unter einem besonders schwachen deutschen Markt", sagte
Traton-Chef Christian Levin am Montag. "Die Situation von MAN
ist herausfordernd." Im dritten Quartal brach der Umsatz der
Marke um 15 Prozent auf 3,06 Milliarden Euro ein, die operative
Umsatzrendite sank angesichts der geringeren Auslastung auf 5,6
(2023: 7,8) Prozent. Dabei versuche der MAN-Vorstand mit
Kostensenkungen gegenzusteuern, etwa in Form von Kurzarbeit.
"Wir entscheiden darüber von Monat zu Monat neu", sagte Levin.
Finanzvorstand Michael Jackstein sagte, MAN werde bei
der Umsatzrendite in diesem Jahr vielleicht sogar leicht unter
den 7,3 Prozent aus dem Vorjahr landen. Dass MAN beim Absatz
auch gegenüber der Konkurrenz ins Hintertreffen gerät, liege
auch daran, dass die Münchner sich an die Marschroute von Traton
hielten, die Preise stabil zu halten, sagte Vorstandschef Levin.
"Wir sind entschlossen, uns nicht an irgendeinem Preiskrieg zu
beteiligen." Bei einem konstanten Absatzniveau hätte MAN seine
Marge deutlich verbessert. "Sie machen einen fantastischen Job",
lobte Levin den MAN-Vorstand um Alexander Vlaskamp.
Für den Konzern wächst dagegen die Zuversicht.
Finanzchef Jackstein bekräftigte die Gewinnprognose:
"Wohlwissend, dass das Schlussquartal aufgrund der anhaltenden
Kaufzurückhaltung vor allem in Europa sehr anspruchsvoll wird,
wollen wir weiterhin das obere Ende der Bandbreite einer
bereinigten operativen Rendite von acht bis neun Prozent
erreichen." Der Absatz könne etwas unter dem Vorjahresniveau
landen, der Umsatz sogar leicht darüber. Offiziell gilt für
beide Kennziffern eine Spanne von minus fünf bis plus zehn
Prozent.
 
Schon in den ersten neun Monaten hatte Traton den Umsatz
trotz rückläufiger Verkaufszahlen um drei Prozent auf 35,3
Milliarden Euro gesteigert, obwohl MAN, Scania, Volkswagen Truck
& Bus und die in International umbenannte US-Tochter Navistar
zwei Prozent weniger Nutzfahrzeuge verkauften. Das bereinigte
operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich um elf Prozent auf
3,26 Milliarden Euro, die operative Umsatzrendite lag bei 9,3
(8,6) Prozent. Das lag unter anderem an einer Aufholjagd bei
Navistar, wo im Sommer ein Brand bei einem Spiegel-Lieferanten
die Produktion lahmgelegt hatte. Im dritten Quartal sprang der
Umsatz um 20 Prozent.
Während sich die Märkte in Europa und Nordamerika
schwach zeigen, boomt der Lkw-Markt in Südamerika. Dort rechnet
Traton für 2024 nun mit einem Anstieg der Verkaufszahlen von
mindestens fünf Prozent, für Europa und Nordamerika mit einem
Minus von maximal zehn Prozent. In den ersten neun Monaten
stagnierte der Auftragseingang bei knapp 190.000 Lkw und Bussen.
"Der Oktober zeigt ein positives Momentum, was den
Auftragseingang betrifft", sagte Vorstandschef Levin.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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