Tokio/Singapur/Hongkong, 17. Jan (Reuters) - Die Stimmung war am Freitag an den asiatischen Börsen ins Schwanken gekommen. Denn diese folgten den über Nacht erlittenen Verlusten an der Wall Street, während die Anleiherenditen angesichts der wieder auflebenden Wetten auf eine Zinssenkung durch die Federal Reserve (Fed) nachgaben. "Die Anleger genießen die Rückbesinnung der Märkte auf die Fundamentaldaten der Unternehmen und weg von der Makroökonomie, wobei sich die Gewinnsaison bisher als robust erwiesen hat", sagte Kyle Rodda, Senior-Finanzmarktanalyst bei Capital.com. Allerdings war die Stimmung der Anleger auch getrübt, denn am kommenden Montag steht die Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident an.
Die japanische Börse hat am Freitag schwächer tendiert. Die japanischen Aktien gingen auf Talfahrt und der Nikkei war auf dem Weg zu seiner schlechtesten Woche seit drei Monaten. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index <.N225> 0,8 Prozent auf 38.248,54 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notierte 0,8 Prozent niedriger bei 2.667,12 Zählern. Allerdings stieg der Yen am Freitag auf ein neues Monatshoch von 154,98 pro Dollar <JPY=EBS>, was die Aktien von Exportunternehmen belastete. Die Erwartung wächst, dass die Bank of Japan (BOJ) nächste Woche die Zinsen anheben wird, was den Dollar im Vorfeld der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus zurückwirft. "Die Inflations- und Lohndaten deuten darauf hin, dass die BOJ die Zinsen weiter anheben könnte, und auch die Kommentare deuten darauf hin", sagte Charu Chanana, Chef-Anlagestratege bei Saxo. Die Yen-Stärke könne jedoch nur von kurzer Dauer sein, fügte er hinzu.
Die Börse Shanghai gewann 0,4 Prozent auf 3.248,90 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,5 Prozent auf 3.817,99 Punkte. Chinesische Aktien erhielten etwas Unterstützung, nachdem offizielle Zahlen des Nationalen Statistikamtes zeigten, dass die Wirtschaft im vierten Quartal im Jahresvergleich um 5,4 Prozent gewachsen ist, was deutlich stärker als erwartet war. Dies ließ das Wachstum für das Gesamtjahr 2024 auf fünf Prozent ansteigen.
Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,2 Prozent auf 155,42 Yen <JPY=> und legte leicht auf 7,3269 Yuan <CNY=> zu. Parallel dazu blieb der Euro <EUR=> fast unverändert bei 1,0303 Dollar und zog leicht auf 0,9380 Franken <EURCHF=> an.
Am Rohstoffmarkt verteuerte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,4 Prozent auf 81,63 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI <CLc1> notierte 0,7 Prozent fester bei 79,22 Dollar. Die Futures für Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate CLc1 stiegen um 27 Cent beziehungsweise 0,3 Prozent auf 78,95 Dollar je Barrel, nachdem sie zuvor um 1,7 Prozent gefallen waren.
In den USA sorgten uneinheitlich ausgefallene Konjunkturdaten und Konzernbilanzen für einen unruhigen Handel an der Wall Street. Der Dow-Jones-Index.DJI der Standardwerte schloss am Donnerstag 0,2 Prozent tiefer auf 43.153 Punkten. Die Investoren versuchten unter anderem, die jüngsten Zahlen für den US-Einzelhandel zu interpretieren. Die Einnahmen in der Branche stiegen im Dezember um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich am Donnerstag mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 43.153,13 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 <.SPX> verlor 0,2 Prozent auf 5.937,34 Zähler, und der technologielastige Nasdaq <.IXIC> gab 0,9 Prozent auf 19.338,29 Stellen nach.
(Bericht von Sinéad Carew, Kevin Buckland, Jiaxing Li und Ankur Banerjee geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)