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13.10.2024 /11:36:33
FOKUS 1-Lufthansa befürchtet wegen hoher Kosten sinkendes Flugangebot in Deutschland

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Spohr beklagt extrem gestiegene staatlichen Kosten



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Lufthansa <LHAG.DE>-Chef kritisiert zusätzliche Regulierungen



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CDU-Politikerin fordert Belastungsmoratorium
 
(neu mit Reaktion der Union)
Berlin, 13. Okt (Reuters) - Lufthansa <LHAG.DE>-Chef
Carsten Spohr warnt vor einem Niedergang der Branche in
Deutschland wegen zu hoher Kosten und vieler staatlicher
Vorgaben. "Ich mache mir große Sorgen um die Anbindung unseres
Wirtschaftsstandorts", sagte Spohr der "Bild am Sonntag". "Die
extrem gestiegenen staatlichen Kosten im Luftverkehr führen zu
einem weiter schrumpfenden Angebot. Immer mehr Airlines meiden
deutsche Flughäfen oder streichen wichtige Verbindungen." Dies
hatten zuletzt die Lufthansa-Tochter Eurowings und die irische
Billig-Airline Ryanair getan.

Spohr kritisierte zudem zusätzliche Regulierungen: "Für die nächsten Jahre sind bereits weitere nationale Alleingänge beschlossen ? zum Beispiel eine Beimischungsquote für E-Fuels, die es jedoch in ausreichender Menge noch gar nicht gibt. In der Folge sinkt im internationalen Vergleich die Anbindungsqualität vieler wichtiger Wirtschaftsregionen." Durch die Beimischung des synthetischen Kraftstoffes zum Kerosin soll die CO2-Belastung durch Flugzeuge reduziert werden.

Die tourismuspolitische Sprecherin der Unions-Bundestagsfraktion, Anja Karliczek, forderte ein Belastungsmoratorium. "Das gilt auch für die geplante Anhebung des Gebührendeckels für Luftsicherheitskontrollen. Außerdem sollte die jüngste Erhöhung der Luftverkehrsteuer zurückgenommen werden", erklärte die CDU-Politikerin. Der Bogen sei überspannt worden. "Wir dürfen nicht weiter zusehen, wie Deutschland als Luftverkehrsstandort abgehängt wird, es immer weniger Flugverbindungen gibt und die verbleibenden sich übermäßig verteuern."



(Bericht von Birgit Mittwollen und Christian Krämer, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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