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12.09.2024 /10:30:00
Sparkassen in Hessen und Thüringen trotz weniger Gewinn mit Geschäft zufrieden

Berlin, 12. Sep (Reuters) - Die Sparkassen in Hessen und Thüringen rechnen wegen der mauen Konjunktur 2024 mit weniger Gewinn. Das Betriebsergebnis vor Bewertung dürfte mit fast 1,5 Milliarden Euro um knapp zehn Prozent niedriger ausfallen als im Vorjahr, wie der Verband SGVHT am Donnerstag in Frankfurt zur Halbjahresbilanz mitteilte. Verbandspräsident Stefan Reuß bezeichnete das Ergebnis als ordentlich. Die Sparkassen könnten sich derzeit nicht von der schwächelnden Konjunktur abkoppeln. Wegen des schwierigen Umfelds sei man zufrieden mit der Geschäftsentwicklung. "Im Neukreditgeschäft zeichnet sich jetzt immerhin etwas Licht am Ende des Tunnels ab", sagte Reuß.

Der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen (SGVHT) bezeichnete das Kundengeschäft insgesamt als stabil. Die Kreditbestände kletterten in den ersten sechs Monaten des Jahres minimal um 0,6 Prozent auf fast 94 Milliarden Euro. "Wir hoffen, dass das ein Anzeichen dafür ist, dass die Investitionsbereitschaft der Unternehmen nun endlich wieder anzieht", sagte Reuß. Die Strukturkrise im Wohnungsbau färbe allerdings immer noch auf die Immobilienfinanzierungen ab. "Der Ernst dieser Krise zeigt sich vor allem darin, dass der Neubau aufgrund der gravierenden Preis- und Lohnsteigerungen, der höheren Bauzinsen und der immer engmaschigeren energetischen Vorschriften fast zum Erliegen gekommen ist, obwohl gleichzeitig ein Riesenbedarf an bezahlbarem Wohnraum besteht", sagte der Sparkassen-Präsident.

Der Zinsüberschuss dürfte im laufenden Jahr mit 2,7 Milliarden Euro zwar leicht sinken, sich aber auf dem guten Niveau von 2023 stabilisieren. "Die Zinswende hat die Ertragskraft der Sparkassen in ihrem auf dem Zins basierenden Brot- und Buttergeschäft also wieder normalisiert", erklärte Reuß. Die Institute in Hessen und Thüringen könnten gut mit dem aktuellen Zinsniveau umgehen, aber auch Zinssenkungen verkraften. Die Europäische Zentralbank dürfte noch am Nachmittag zum zweiten Mal seit Juni ihre Zinsen senken.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Myria Mildenberger; - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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