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Intel-Ziele setzen Chipbranche zu
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Positive Überraschung bei Konjunkturdaten grenzt Verluste ein
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American Express gefragt - Visa schwächer |
(Neu: US-Konjunkturdaten, Visa, Colgate-Palmolive) |
Frankfurt/New York, 26. Jan (Reuters) - Ein Ausverkauf |
bei den Chip-Aktien nach einer schwachen Prognose von |
Intel <INTC.O> zieht die US-Börsen am Freitag nach unten. Eine |
positive Überraschung bei den Konjunkturdaten grenzte die |
Kursverluste jedoch ein. Der Dow-Jones-Index der |
Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> notierten |
leicht schwächer bei 38.044 und 4884 Zählern. Der Index der |
Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> gab 0,4 Prozent auf 15.444 |
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Intel stellt für das neu angelaufene Quartal Umsätze zwischen 12,2 und 13,2 Milliarden Dollar sowie einen Gewinn von 0,13 Dollar je Aktie in Aussicht. Diese Zahlen blieben hinter den Markterwartungen zurück. "Intel sorgt für lange Gesichter an der Börse, weil die Anleger nach dem optimistischen Ausblick des asiatischen Konkurrenten TSMC den Chipsektor zu einem der Favoriten für 2024 bestimmten", sagte Jürgen Molnar von RoboMarkets.
Die Intel-Aktie brach um zwölf Prozent ein. Die Titel von Rivalen wie Nvidia <NVDA.O>, AMD <AMD.O>, Lam Research <LRCX.O> und Marvell <MRVL.O> verloren in ihrem Sog zwischen anderthalb und knapp drei Prozent.
Die Hoffnung auf bald fallende Zinsen der US-Notenbank Fed nach den jüngsten Konjunkturdaten grenzte indes die Kursverluste ein. Die Währungshüter versuchen, mit der geldpolitischen Straffung die hohe Inflation zu dämpfen. Der für die Fed besonders wichtige PCE-Kernindex der persönlichen Konsumentenausgaben sank dabei im Dezember auf eine Jahresteuerungsrate von 2,9 Prozent. Dies ist die niedrigste Rate seit März 2021. Im November 2023 lag sie noch bei 3,2 Prozent. Von Reuters befragte Experten hatten für Dezember lediglich einen Rückgang auf 3,0 Prozent erwartet.
Nun blicken Anleger auf den Zinsentscheid der US-Notenbank kommende Woche. Experten erwarten, dass die Währungshüter um Jerome Powell zum vierten Mal in Folge die Füße stillhalten werden. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung bei der nächsten Fed-Sitzung im März wird an den Terminmärkten dagegen auf rund 50 Prozent geschätzt. Eine geldpolitische Lockerung bei weiteren geldpolitischen Treffen gilt als mehr oder weniger ausgemacht.
Die Erwartung möglicherweise länger hoch bleibender Zinsen drückte die US-Devise. Der Dollar-Index <.DXY> gab 0,2 Prozent auf 103,398 Punkte nach. Der Euro <EUR=> gewann im Gegenzug 0,1 Prozent auf 1,0856 Dollar.
Auch bei den Einzelwerten außerhalb des Technologiesektors blieben die Konzernbilanzen und -prognosen im Blick. Gefragt nach Zahlen waren anderem die Titel von American Express <AXP.N>, die um gut sechs Prozent zulegten. Der Kreditkartenanbieter hat Gewinn und Umsatz im vierten Quartal gesteigert. Wegen der gestiegenen Zinsen zeigte sich der Konzern allerdings vorsichtig. Gestiegene Leitzinsen machen Kredite auch für die Verbraucher teurer. Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass diese ihre Kredite nicht mehr bedienen können. Der Gewinn pro Aktie stieg im abgelaufenen Vierteljahr auf 2,62 Dollar von 2,07 Dollar. Von LSEG befragte Analysten hatten mit 2,64 Dollar gerechnet.
Nach unten ging es dagegen beim Konkurrenten Visa <V.N>. Der Zahlungsabwickler hat für das laufende Quartal einen Umsatz unter Markterwartungen vorhergesagt. Der Anstieg des Nettoumsatzes im zweiten Quartal werde im "oberen mittleren bis hohen einstelligen" Prozentbereich liegen. Die durchschnittliche Analystenerwartung liegt LSEG-Daten zufolge bei 12,1 Prozent.
Die Anleger deckten sich indes mit Colgate-Palmolive <CL.N> ein. Die Papiere kletterten um bis zu knapp drei Prozent und waren mit 83,62 Dollar so teuer wie seit August 2022 nicht mehr. Der Konsumgüter-Hersteller verzeichnete im vierten Quartal dank erhöhter Preise einen Umsatz von 4,95 Milliarden Dollar im Vergleich zur durchschnittlichen Analystenprognose von 4,90 Milliarden.
(Bericht von Zuzanna Szymanska. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)