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16.01.2025 /20:41:09
NAHOST-TICKER-Israelischer Minister droht mit Rücktritt wegen Gaza-Abkommen

16. Jan (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den seit dem 7. Oktober 2023 dauernden Krieg zwischen Israel und der radikalen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen sowie um den Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen:

20.36 Uhr - Der für die nationale Sicherheit zuständige israelische Minister Itamar Ben-Gvir droht mit seinem Rücktritt, sollte die Regierung dem Gaza-Abkommen zustimmen. Der Vertreter einer harten Linie hat die Vereinbarung entschieden abgelehnt. Israelischen Medienberichten zufolge soll das Kabinett am Freitag das Abkommen ratifizieren. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dies bislang nicht bestätigt.

18.07 Uhr - US-Außenminister Antony Blinken zeigt sich trotz eines noch offenen Punktes zuversichtlich, dass die Feuerpause wie geplant am Sonntag in Kraft treten kann. Er habe am Morgen mit dem US-Unterhändler Brett McGurk und Vertretern des Vermittlers Katars gesprochen, um die Angelegenheit zu klären, sagt Blinken bei seiner letzten Pressekonferenz im Amt. Angesichts der schwierigen und heiklen Verhandlungen könne es schon "ein loses Ende" geben. Dieses werde in diesem Augenblick beseitigt. Am Montag übernimmt die Regierung des designierten US-Präsidenten Donald Trump die Macht in den USA. Der bisherige Senator Marco Rubio dürfte in den kommenden Tagen von der Kongresskammer als neuer Außenminister bestätigt werden.

17.54 Uhr - Das israelische Kabinett wird Medienberichten zufolge am Freitag zusammentreten, um dem Gaza-Abkommen zuzustimmen. Eine offizielle Bestätigung lag zunächst nicht vor. Kurz zuvor berichtete das Medium Axios unter Berufung auf US-Kreise, die letzten noch strittigen Punkte der Vereinbarung seien gelöst worden.

10.06 Uhr - Die Hamas weist israelische Vorwürfe zurück, sie ziehe sich von einzelnen Punkten des Abkommens für eine Waffenruhe im Gazastreifen zurück. Man stehe zu der von den Vermittlern vorgelegten Vereinbarung, teilt der ranghohe Hamas-Vertreter Issat El-Reschik mit. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte der Hamas kurz zuvor vorgeworfen, sich von einigen Details der Vereinbarung zurückzuziehen, "um in letzter Minute Zugeständnisse zu erpressen". Das israelische Kabinett werde sich nicht für eine Zustimmung zu dem Abkommen versammeln, bis die Vermittler Israel darüber informieren, dass die Hamas allen Elementen der Vereinbarung zugestimmt habe.

10.00 Uhr - Die Lufthansa-Gruppe will ab 1. Februar wieder Flüge nach Tel Aviv ins Programm nehmen. Die anderen Ziele im Nahen Osten, Irans Hauptstadt Teheran und die libanesische Hauptstadt Beirut, bleiben noch ausgesetzt bis 14. Februar, beziehungsweise 28. Februar, heißt es.

09.40 Uhr - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wirft der Hamas vor, sich von einigen Details der Vereinbarung für eine Waffenruhe im Gazastreifen zurückzuziehen. Dies verzögere die Zustimmung der israelischen Regierung. "Die Hamas zieht sich von Teilen der Vereinbarung zurück, die mit den Vermittlern und Israel getroffen wurde, um in letzter Minute Zugeständnisse zu erpressen", sagt Netanjahu. "Das israelische Kabinett wird sich nicht versammeln, bis die Vermittler Israel darüber informieren, dass die Hamas allen Elementen der Vereinbarung zugestimmt hat." Nach der am Mittwoch erzielten Einigung war geplant, dass die israelische Regierung dem Abkommen, das auch eine Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas vorsieht, am Donnerstag zustimmt.

04.22 Uhr - Nach der Ankündigung einer Waffenruhe hat die israelische Armee nach Angaben des Zivilschutzes ihre Angriffe auf den Gazastreifen verstärkt. Bei schweren Bombardements vor allem in Gaza-Stadt seien am späten Mittwochabend 32 Menschen getötet worden, teilen Ärzte mit. Die Angriffe dauerten bis in die frühen Morgenstunden und zerstörten Häuser in Rafah im Süden, in Nuseirat im Zentrum und im Norden des Gazastreifens. Ein palästinensischer Vertreter, der mit den Waffenstillstandsverhandlungen vertraut ist, sagt, die Vermittler versuchten beide Seiten davon zu überzeugen, die Feindseligkeiten einzustellen, bevor die Waffenruhe in Kraft trete. In sozialen Netzwerken rufen einige Bewohner des Gazastreifens die Palästinenser zu besonderer Vorsicht auf, da sie befürchten, dass Israel die Angriffe in den kommenden Tagen noch verstärken könnte, um vor dem Inkrafttreten der Waffenruhe seine Gewinne zu maximieren.

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