Paris, 14. Jan (Reuters) - Der französische Ministerpräsident Francois Bayrou rechnet mit weniger Wachstum im laufenden Jahr. Die Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes werde von 1,1 auf 0,9 Prozent gesenkt, sagte der Regierungschef am Dienstag im Parlament. Das Staatsdefizit werde bei 5,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes liegen. Bayrou zufolge hält seine Regierung an dem Ziel fest, die in den EU-Verträgen festgelegte Obergrenze von drei Prozent im Jahr 2029 wieder einzuhalten.
Der Streit über den Haushalt hatte die Mitte-Rechts-Vorgängerregierung von Michel Barnier im vergangenen Jahr zu Fall gebracht. Das linke und das rechte Lager im Parlament hatten seine Sparpläne abgelehnt. Die politische Krise in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone verunsichert auch viele Unternehmen. Sie fällt zudem in eine Zeit, in der Deutschland sich auf eine vorgezogene Bundestagswahl vorbereitet und die USA auf die Amtsübernahme des Republikaners Donald Trump. Die Krise hat auch handfeste finanzielle Folgen für den französischen Staat, der höhere Kosten am Anleihemarkt verkraften muss.
(Bericht von Sudipn Kar-Gupta und Benoit Van Overstraeten, geschrieben Rene Wagner; redigiert von Sabine Ehrhardt - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)