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US-Flugzeugbauer liefert ein Drittel weniger aus |
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Boeing hinkt auch bei Aufträgen Airbus weit hinterher |
(neu: Aufträge) |
München/Seattle, 14. Jan (Reuters) - |
Der Rückstand von Boeing <BA.N> auf den Erzrivalen Airbus wächst. Der US-Flugzeugbauer lieferte im vergangenen Jahr aufgrund anhaltender Sicherheits- und Qualitätsprobleme weniger als halb so viele Verkehrsflugzeuge aus wie der europäische Konkurrent Airbus <AIRG.DE> <AIR.PA>. Boeing übergab 348 Maschinen an die Kunden, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das war gut ein Drittel weniger als im ebenfalls schon von der Krise beherrschten Jahr 2023 - und der niedrigste Stand seit der Corona-Pandemie. Das drückte die Boeing-Aktie um zwei Prozent.
Airbus beherrscht den Markt inzwischen schon das sechste Jahr in Folge. Der deutsch-französische Konzern steigerte die Zahl der Auslieferungen 2024 um vier Prozent auf 766, obwohl er unter Lieferschwierigkeiten von Triebwerksherstellern und anderen Zulieferern leidet. Das im Sommer um 30 auf rund 770 Maschinen gesenkte Ziel verfehlte Airbus damit knapp. Auch bei den Aufträgen führen die Europäer deutlich: Boeing erhielt im vergangenen Jahr nur noch 569 (2023: 1456) Flugzeugbestellungen, nach Stornierungen und Änderungen waren es noch 377 (1314). Zum Vergleich: Airbus kam auf 826 Netto-Bestellungen.
Boeing hatte erst im Dezember die Produktion seines |
Verkaufsschlagers 737 MAX wieder aufgenommen, nachdem ein Streik |
von 33.000 Mitarbeitern den US-Flugzeugbauer für sieben Wochen |
lahmgelegt hatte. Boeing hat Tausende Vorbestellungen für den |
Jet, darf aber die Produktion nach zwei tödlichen Abstürzen und |
einer Reihe von Rückschlägen und Sicherheitsproblemen auf Geheiß |
der US-Behörden nicht wie geplant ausweiten. Im vierten Quartal |
wurden von der Boeing 737 MAX gerade 36 Exemplare ausgeliefert, |
insgesamt konnten von Oktober bis Dezember 57 zivile Flugzeuge |
an die Kunden übergeben werden. |
(Bericht von Alexander Hübner und Dan Catchpole, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)