Palm Beach, 07. Jan (Reuters) - Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Einsatz von militärischem oder wirtschaftlichem Druck nicht ausgeschlossen bei seinem Bestreben, Kontrolle über den Panamakanal und Grönland zu erlangen. Der Republikaner antwortete am Dienstag auf eine entsprechende Frage eines Journalisten auf seinem Anwesen im Bundesstaat Florida: "Nein, das kann ich Ihnen nicht versichern." Die beiden Gebiete würden für die "wirtschaftliche Sicherheit" benötigt. Er würde wegen Grönland erwägen, Zölle gegen Dänemark zu erheben, sagte Trump weiter.
Der Republikaner hat zuletzt auch wiederholt Anspielungen gemacht, dass Kanada der 51. Bundesstaat der USA werden sollte. Auf eine Folgefrage zur Ausübung von Druck in diesem Zusammenhang sagte Trump, bei Kanada würde er wirtschaftliche Maßnahmen erwägen. Vor seiner Amtsübernahme am 20. Januar deutet sich seit Monaten ein schwieriges Verhältnis zum Nachbarland an. Trump hat bereits Zölle von 25 Prozent auf alle Einfuhren aus Kanada angekündigt. Das dürfte die kanadische Wirtschaft schwer treffen. Kanada hat 40 Millionen Einwohner, etwa so viele wie Kalifornien.
Trump hatte vor zwei Wochen erklärt, der Besitz und die Kontrolle über Grönland sei "eine absolute Notwendigkeit". Kurz vor Weihnachten sprach er davon, auch die Kontrolle über den Panamakanal übernehmen zu wollen. Am Dienstag wiederholte Trump den Vorwurf, die USA würden nicht fair behandelt. Die Regierungen von Dänemark und Panama haben die Vorstöße zurückgewiesen.
Trump sprach auf der Pressekonferenz auch über andere Themen, die er teils aber nicht weiter erläuterte. So sagte er, er wolle den Namen des Golf von Mexiko in Golf von Amerika ändern.
(Bericht von Steve Holland und Doina Chiacu, geschrieben von Scot W. Stevenson, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)