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Leitindex erholt sich |
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Ökonomen: Ampel-Aus bringt Reformchancen |
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Bank of England bremst Zinssenkungserwartungen |
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Weitere Zinssenkung der Fed erwartet |
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Heidelberg Materials heben nach Zahlen ab |
(Neu: Schlusskurse) |
Frankfurt, 07. Nov (Reuters) - Trotz gestiegener |
politischer Unsicherheiten haben sich Europas Börsen am |
Donnerstag auf Aufholjagd begeben. Der Dax <.GDAXI> kletterte um |
1,7 Prozent auf 19.362 Zähler, der EuroStoxx50 <.STOXX50E> gewann |
1,1 Prozent. Am Mittwoch hatte die Angst vor einer aggressiven |
Zollpolitik des frisch gewählten US-Präsidenten Donald Trump die |
beiden Indizes auf Talfahrt geschickt. An der Wall Street ging |
es hingegen den zweiten Tag in Folge aufwärts. |
Das Aus der Ampel-Koalition in Deutschland stellte die Nerven der Anleger hierzulande auf eine zusätzliche Probe, Ökonomen sahen aber darin auch Chancen: "Neuwahlen und eine neue Regierung könnten und sollten die derzeitige Lähmung eines ganzen Landes beenden sowie neue und klare politische Leitlinien und Sicherheiten bieten" sagte ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski. Es werde Raum für konjunkturelle Stimuli und wirtschaftspolitische Reformen geschaffen, sagten die Experten der Helaba. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Finanzminister Christian Lindner nach einem Zerwürfnis am Mittwochabend entlassen und will nun am 15. Januar im Bundestag die Vertrauensfrage stellen. Damit könnten seinen Worten zufolge spätestens bis Ende März Neuwahlen stattfinden.
Neben der deutschen Innenpolitik rückte der am Abend anstehende Fed-Zinsentscheid in den Fokus. Experten rechneten damit, dass die US-Zentralbank voraussichtlich zum zweiten Mal in diesem Jahr die Leitzinsen senken wird und zwar um 25 Basispunkte auf die Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent. Fed-Chef Jerome Powell werde auch nicht darum herumkommen, Fragen zur Auswirkung von Trumps Wahlprogramm auf Wirtschaft, Inflation und Geldpolitik zu beantworten, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Analysten erwarten, dass Trumps anvisierte Politik höherer Zölle die Inflation wieder nach oben treibt und die Geldpolitik damit restriktiver wird.
Die Bank of England gab sich nach der wie erwartet ausgefallenen Zinssenkung um 25 Basispunkte mit Blick auf die Inflationsentwicklung vorsichtig. Sie stellte ein schrittweises Vorgehen und keine raschen und großen Senkungen in Aussicht. Das Pfund <GBP=> stieg um 0,8 Prozent auf 1,2981 Dollar.
Der Dollar <.DXY>, der als Reaktion auf Trumps Wahlsieg am Mittwoch auf ein Vier-Monats-Hoch geklettert war, notierte im Vorfeld der Fed-Sitzung 0,6 Prozent schwächer bei 104,43 Zählern. Der Euro <EUR=> kletterte auf 1,0792 Dollar.
Auf Erholungskurs gingen Technologie- und Autowerte. Die Branchenindizes <.SX8P> <.SXAP> gewannen jeweils mehr als zwei Prozent. Anziehende Metallpreise halfen zudem Rohstoffaktien <.SXPP> wieder auf die Beine, der Index legte 3,5 Prozent zu. Papiere von ArcelorMittal <MT.AS> stiegen um 6,5 Prozent. Der weltweit zweitgrößte Stahlkonzern hat im dritten Quartal von dem guten Geschäft in Brasilien profitiert.
Größter Dax-Favorit waren die Aktien von Rheinmetall <RHMG.DE>, die 9,3 Prozent gewannen. Der Konzern rechnet aufgrund der gestiegenen Rüstungsausgaben der westlichen Staaten nach dem russischen Überfall auf die Ukraine mit anhaltendem Wachstum. Angesichts zuversichtlicher Aussagen für das Gesamtjahr griffen Anleger bei Heidelberg Materials <HEIG.DE> zu. Die Titel stiegen um 6,4 Prozent.
An der Pariser Börse schickten steigende Kosten die Titel von Air France-KLM <AIRF.PA> auf Talfahrt. Die Aktien brachen um 10,5 Prozent ein. Die Airline rechnet nun für das Gesamtjahr mit Kostensteigerungen von etwa drei statt zwei Prozent.
Im Bankensektor stachen Banco BPM mit einem Aufschlag von neun Prozent heraus. Das italienische Geldhaus will für den Vermögensverwalter Anima Holding bis zu 1,6 Milliarden Euro bieten. Anima-Aktien gewannen 11,1 Prozent.
(Bericht von Anika Ross, Daniela Pegna, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).) ((daniela.pegna@thomsonreuters.com; Reuters Messaging: