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GfK-Konsumklima für Oktober leicht im Plus
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Aber Sparneigung steigt erneut - mehr Geld auf die hohe Kante
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Verunsicherung bremst die Verbraucherinnen und Verbraucher |
(Mit Details, Ökonomen, Herbstgutachten) |
Berlin, 26. Sep (Reuters) - Die Verbraucherlaune in |
Deutschland hellt sich überraschend leicht auf - signalisiert |
aber noch keine Trendwende. Das Barometer für das Konsumklima im |
Oktober stieg auf minus 21,2 Punkte von revidiert minus 21,9 |
Zählern im Vormonat, wie die GfK und das Nürnberg Institut für |
Marktentscheidungen (NIM) am Donnerstag mitteilten. Volkswirte |
hatten einen leichten Rückgang erwartet. Die Forschenden |
prognostizieren anhand einer Umfrage vom September unter rund |
2000 Verbrauchern die Konsumstimmung für den Folgemonat. Die |
Menschen schätzten zwar ihre künftigen Finanzen optimistischer |
ein und waren eher bereit, größere Einkäufe zu tätigen. Ein |
Anstieg der Sparneigung aber verhinderte, dass sich die |
Konsumstimmung stärker erholte. |
Das gering verbesserte Konsumklima stabilisiere sich allenfalls auf niedrigem Niveau, sagte NIM-Fachmann Rolf Bürkl. Seit Juni 2024 sei das Barometer nicht vorangekommen. Deshalb könne man nun auch nicht vom Beginn einer spürbaren Erholung sprechen. "Dazu ist die gegenwärtige Stimmungslage unter den Verbrauchern generell zu labil." Neben den bekannten negativen Einflussfaktoren, wie Kriege, Krisen und Inflation, komme seit kurzem wieder der Arbeitsmarkt dazu. Leicht steigende Arbeitslosenzahlen, mehr Firmenpleiten sowie Ankündigungen von Unternehmen, Personal abzubauen oder Firmenteile ins Ausland zu verlagern, erhöhten die Job-Sorgen bei vielen Beschäftigten.
"Einen Wendepunkt markiert der leichte Anstieg des Konsumentenvertrauens ganz sicher nicht", sagte auch Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank. Denn die Haushalte seien nicht bereit, mehr auszugeben, obwohl die Einkommenserwartungen und auch die tatsächlichen Realeinkommen gestiegen seien. "Vielleicht ist das vor dem Hintergrund der jüngsten negativen Schlagzeilen rund um die Automobilindustrie, die Diskussion um die Deindustrialisierung Deutschlands und das inkohärente Bild der Politik nicht so verwunderlich."
"GELD WIRD NOCH IMMER LIEBER BEHALTEN STATT AUSGEGEBEN" |
Chefvolkswirt Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser |
Lampe Privatbank sieht weiter Verunsicherung und Zurückhaltung |
auf der Tagesordnung. "Die hohe Sparneigung zeigt, dass Geld |
noch immer lieber behalten statt ausgegeben wird." Das |
Konsumklima sorge nicht für Optimismus - "der private Verbrauch |
bleibt an der Leine". Auch die führenden |
Wirtschaftsforschungsinstitute stellen fest, dass das nach wie |
vor hohe Zinsniveau und die große wirtschafts- und geopolitische |
Unsicherheit sowohl die Investitionen der Unternehmen als auch |
die Anschaffungsneigung der Konsumenten belastet hätten. "Die |
privaten Haushalte legen ihr Einkommen vermehrt auf die hohe |
Kante, statt Geld für neue Wohnbauten oder Konsumgüter |
auszugeben", heißt es im |
Herbstgutachten
für die Bundesregierung.
Denn die Menschen blicken wieder skeptischer auf die Konjunktur. Das Barometer der Marktforscher für die Einkommenserwartungen stieg zwar, konnte aber den Einbruch vom August nicht wettmachen. Die Anschaffungsneigung kletterte auf den höchsten Wert seit März 2022, die Fachleute bezeichneten dies aber als noch immer sehr niedriges Niveau. "Dies spricht für eine anhaltend große Verunsicherung unter den Konsumenten, die durch Inflation, geopolitische Krisen sowie zunehmende Sorgen um die Sicherheit des Arbeitsplatzes geprägt wird."
(Bericht von Klaus Lauer und Rene Wagner - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)