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17.09.2024 /18:48:03
FOKUS 2-Börsen vor Fed-Entscheid fester

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Börsianer rechnen mit Zinssenkung der Fed um 0,5 Prozent

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US-Konjunkturdaten lindern Rezessionsängste

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Kingfisher profitiert von aufgehellten Aussichten
 
(Neu:Xetra-Schlusskurse, Wall Street, US-Daten)
Frankfurt, 17. Sep (Reuters) - Die Erwartung der
kommenden Sitzung der US-Notenbank Fed stimmt die Aktienanleger
optimistisch. Der Dax <.GDXI> notierte zum Handelsschluss am
Dienstag ein halbes Prozent fester bei 18.726,08 Punkten. Der
EuroStoxx50 <.STOXX50E> rückte um 0,7 Prozent auf 4860,78 Zähler
vor. Auch die wichtigsten Indizes an der Wall
Street <.SPX> <.IXIC> lagen zwischen 0,2 und 0,7 Prozent im
Plus.

Die Börsianer gehen fest davon aus, dass die Fed bei ihrer Sitzung am Mittwoch die geldpolitische Wende einleitet. "Bereits in Powells Kommentaren im Juli konnte man seine Absicht erkennen, die Zinsen zu senken, jedoch wurde er damals noch von seinen Kollegen im Offenmarktausschuss überstimmt", konstatierte Konstantin Oldenburger, Analyst beim Broker CMC Markets.

Offen bleibt, ob die Währungshüter den Leitzins um 25 oder 50 Basispunkte zurückschrauben. Im Fokus der Investoren steht dabei nicht nur das Ausmaß der Zinssenkung, sondern auch deren Begründung. So dürfte ein Schritt um einen halben Prozentpunkt in Verbindung mit einer beruhigenden Botschaft den Notenbankern einen zeitlichen Spielraum verschaffen, ohne neue Rezessionsängste zu schüren, sagte Portfoliomanager Gabriele Foa vom Vermögensverwalter Algebris.

Die Fed versucht, mit erhöhten Zinsen die Inflation einzudämmen, ohne die Konjunktur abzuwürgen. Bei einer Lockerung um einen viertel Prozentpunkt müsste die Fed dagegen laut Foa deutlich signalisieren, dass weitere Zinssenkungen bis zum Jahresende folgen würden, um den Markterwartungen gerecht zu werden.

SOWOHL RALLY ALS AUCH AUSVERKAUF MÖGLICH

Die Aussagen der US-Währungshüter würden daher den weiteren Trend an den Börsen beeinflussen, zeigten sich Marktteilnehmer überzeugt. "Es scheint alles möglich zu sein, von neuen Rekordständen bis hin zu erneut dramatischen Abverkäufen", sagte Analyst Frank Sohlleder vom Broker ActivTrades. Die Aussicht auf einen möglichen großen Zinsschritt nach unten hielt den Dollar-Index <.DXY> nahe seines Jahrestiefs von 100,55 Punkten. Im Gegenzug notierte der Euro <EUR=> nicht weit von seinem Jahreshoch von 1,12 Dollar.

Für gute Laune an den Börsen sorgten indes auch die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA. Die Umsätze der US-Einzelhändler legten im August leicht zu und dämpften damit die Konjunktursorgen der Anleger. Auch die Produktion in der US-Industrie stieg im August stärker als erwartet.

UNICREDIT WILL COMMERZBANK-AUFSTOCKUNG - AKTIE STEIGT

Bei den Einzelwerten legte die von der italienischen Großbank UniCredit umworbene Commerzbank <CBKG.DE> zeitweise um 1,7 Prozent zu und kletterte damit auf den höchsten Stand seit mehr als zwölfeinhalb Jahren. Im Handelsverlauf gaben die Aktien die Kursgewinne aber wieder ab und schlossen 0,4 Prozent schwächer. Die UniCredit-Aktie rückte um ein Prozent vor. Die Mailänder wollen sich Insidern zufolge bei der Europäischen Zentralbank (EZB) die Genehmigung einholen, ihre Anteile an der Commerzbank nötigenfalls auf bis zu 30 Prozent aufzustocken. UniCredit hatte sich vergangene Woche mit neun Prozent an der Commerzbank beteiligt. Seitdem haben die Titel um rund 20 Prozent zugelegt.

Nach oben ging es am Dienstag für Süss Microtec <SMHNn.DE> nach einem positiven Analystenkommentar. Die Titel des Chip-Ausrüsters legten um 7,1 Prozent zu. Die Analysten der Investmentbank Jefferies hatten die Bewertung mit einer Kaufempfehlung aufgenommen.

An der Börse in London deckten sich Anleger mit Kingfisher ein. Die Aktien der britischen Baumarktkette stiegen nach einer Prognoseerhöhung um 11,2 Prozent auf den höchsten Wert seit mehr als zweieinhalb Jahren. Zwar sei die Nachfrage nach teuren Artikeln schwach geblieben. Jedoch gebe es vor allem in Großbritannien erste Anzeichen einer Erholung des Immobilienmarktes.

(Bericht von Zuzanna Szymanska und Stefanie Geiger. Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)



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