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08.01.2025 /12:40:21
FOKUS 1-Einzelaktien stützen Börsen - Warten auf Fed-Protokolle

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Trumps Forderung an Nato treibt Rüstungswerte an

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TeamViewer nach Zahlen mit Kurssprung

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Zinszweifel drücken Bitcoin - Warten auf Fed-Protokolle
 
(Neu: Europäische Börsen)
Frankfurt, 08. Jan (Reuters) - Starke Kursgewinne bei
Einzelaktien haben die Börsen in Europa ins Plus gehievt. Der
Dax <.GDAXI> rückte am Mittwoch gegen Mittag um 0,6 Prozent auf
20.463 Punkte vor, nachdem er nach schwachen Zahlen von der
deutschen Industrie im Minus eröffnet hatte. Der
EuroStoxx50 <.STOXX50E> gewann trotz enttäuschender Daten zum
Geschäftsklima im Euroraum 0,4 Prozent auf 5032 Zähler.

Für die steigenden Börsenbarometer sorgten unter anderem die Gewinne im Rüstungssektor nach den jüngsten Forderungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump an die Nato-Staaten für höhere Verteidigungsausgaben. In Frankfurt kletterten Hensoldt <HAGG.DE> und Rheinmetall <RHMG.DE> um gut fünf beziehungsweise knapp vier Prozent. Gefragt waren auch europäische Konkurrenten wie Saab, Dassault Aviation <AM.PA> und Leonardo, die um 4,4 bis knapp fünf Prozent zulegten. Der europäische Sektorindex <.SXPARO> rückte um 1,7 Prozent vor. Trump hatte gefordert, dass Nato-Staaten künftig mindestens fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung investieren sollen. "Wir leben in einer Zeit, in der die Verteidigungsausgaben so oder so steigen werden, auch wenn das nicht überall Früchte trägt", konstatierte Daniela Hathorn, Analystin bei der Handelsplattform Capital.com.

TEAMVIEWER NACH ZAHLEN MIT KURSSPRUNG

Im MDax <.MDAXI> bescherte ein starker Umsatz TeamViewer <TMV.DE> einen Kurssprung. Die Aktien des Spezialisten für Fernwartungssoftware schnellten um knapp elf Prozent in die Höhe und waren damit die größten Gewinner an den Börsen in Europa.

Auch der jüngste Geschäftsbericht von Grenke <GLJn.DE> kam bei den Investoren gut an. Die Aktie des IT-Leasinganbieters rückte um 3,7 Prozent vor. Das Unternehmen schloss das abgelaufene Geschäftsjahr mit einer neuen Bestmarke beim Neugeschäft ab: Das Leasingneugeschäft legte 2024 um 18,4 Prozent auf rund drei Milliarden Euro zu. Dies sei zwar der Mittelwert von Grenkes eigener Prognose gewesen, kommentierte ein Händler. Allerdings sei es eine positive Überraschung, dass die Marge im vierten Quartal bei 17,4 Prozent lag.

An der Börse in London trennten sich Anleger von Shell. Die Titel des britischen Energiekonzerns gaben knapp zwei Prozent nach. Die Handelsergebnisse für Öl und Gas würden im vierten Quartal wohl deutlich niedriger ausfallen als in den vorangegangenen drei Monaten, kündigte Shell an. Grund sei, dass die Absicherungsverträge ausliefen, die Shell 2022 nach der russischen Invasion in die Ukraine abgeschlossen hatte.

WARTEN AUF FED-PROTOKOLLE

Neu entflammte Zweifel an der Zinspolitik der US-Notenbank Fed drücken den Bitcoin <BTC=>. Die umsatzstärkste Kryptowährung verliert knapp ein Prozent auf 95.735 Dollar. Auch für die Cyberdevise Ether <ETH=> ging es um ein halbes Prozent nach unten. "Angesichts robuster US-Konjunkturdaten schrauben Investoren ihre Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed weiter zurück, und die gedämpften Zinssenkungsfantasien gehen zulasten der Attraktivität riskanter und zinsloser Anlagen", erläuterte Experte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. Die Nachfrage nach Personal in den USA war zuletzt überraschend gestiegen, während die Geschäfte der US-Dienstleister deutlich zugelegt hatten. Die Fed versucht, mit straffer Geldpolitik die hohe Inflation einzudämmen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen, ohne die Konjunktur abzuwürgen.

Börsianer warten daher mit Spannung auf die Protokolle der Dezember-Zinssitzung der US-Notenbank. Aus der Veröffentlichung der Mitschriften um 20.00 Uhr (MEZ) erhoffen sie sich weitere Hinweise auf die nächsten Schritte der Währungshüter. Die Fed hatte auf ihrer jüngsten Sitzung noch einmal den Leitzins gesenkt und für 2025 eine langsamere Lockerung ihrer Geldpolitik signalisiert.



(Bericht von Zuzanna Szymanska, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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