14. Mai (Reuters) - Der französische IT-Konzern Atos <ATOS.PA> traut sich wieder eine Prognose zu. Für das Jahr 2028 peilt die Firma einen Umsatz von bis zu zehn Milliarden Euro an. Für dieses Jahr rechnet Atos mit einem Umsatz von 8,5 Milliarden Euro, ein Rückgang um elf Prozent im Vergleich zu 2024. Die operative Marge soll auf vier Prozent steigen, 2028 auf zehn Prozent. Voriges Jahr hatte Atos keinen Ausblick gewagt, da das Unternehmen mitten in der Umstrukturierung steckte.
Details zu dem Vierjahresplan will Atos-Chef Philippe Salle, der siebte CEO seit 2021, noch am Mittwoch auf einem Kapitalmarkttag in Paris bekanntgeben. Im Rahmen der neuen Strategie will sich Atos aus verschiedenen internationalen Märkten zurückziehen, die Veräußerung von Vermögenswerten abschließen und einen neuen Geschäftsbereich für Daten und Künstliche Intelligenz schaffen. Außerdem sollen Stellen abgebaut werden. Der Konzern kündigte zudem an, 500 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung und 100 Millionen Euro in Start-ups zu investieren. In den vergangenen Jahren hatte die Firma 4,8 Milliarden Euro an Schulden angehäuft, unter anderem durch teure Übernahmen.
Atos baut und ist im Besitz der Supercomputer, die für virtuelle Atomtests in Frankreich verwendet werden. Die Verhandlungen mit dem französischen Staat über eine mögliche Übernahme der Rechenaktivitäten von Atos, die für die nationale Sicherheit von entscheidender Bedeutung sind, laufen nach Angaben des Unternehmens noch. Der Verkaufsprozess für die Geschäftsbereiche unternehmenskritische Systeme und Cybersicherheitsprodukte wurde hingegen auf Eis gelegt.
Die Anleger zeigten sich mit dem Ausblick nicht zufrieden, die Atos-Aktie fiel um 4,8 Prozent ins Minus.
(Bericht von Gianluca Lo Nostro, geschrieben von Myria Mildenberger; redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)