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11.09.2024 /14:16:33
Insider - Bund will zunächst keine weiteren Commerzbank-Aktien abstoßen

Berlin, 11. Sep (Reuters) - Die Bundesregierung wird einem Insider zufolge zunächst keine weiteren Aktien der Commerzbank <CBKG.DE> auf den Markt werfen. Zwar gelte formal der politische Beschluss weiter, schrittweise aus der Commerzbank-Beteiligung aussteigen zu wollen, sagte die mit den Überlegungen vertraute Person am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Die Commerzbank müsse die neue Lage aber zunächst prüfen, danach auch der Bund. Es sei zu erwarten, dass nun auch andere Interessenten an einer Übernahme auf den Plan gerufen würden. Das spreche dafür, erst einmal abzuwarten.

Die italienische Großbank UniCredit hat ein 4,5-prozentiges Paket an der Commerzbank vom Bund erworben, hat zudem parallel weitere Anteile eingesammelt und will ihr Engagement nach Möglichkeit aufstocken. Im Falle einer Fusion entstünde ein neuer Bankriese in Europa mit einem Marktwert von fast 74 Milliarden Euro, der Platz zwei nach der britischen HSBC einnehmen könnte. Der Bund hält nach der Platzierung des Pakets noch zwölf Prozent an der Commerzbank.

In deutschen Regierungskreisen hieß es weiter, die Art und Weise des Vorgehens irritiere. UniCredit habe den Bund vorab nicht informiert. Jetzt stelle sich für die Commerzbank die Frage, ob sie eigenständig bleiben könne. "Das sind gravierende Veränderungen. Es gibt viel zu klären jetzt."

(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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