Wien, 21. Dez (Reuters) - Voestalpine-Chef Herbert Eibensteiner ist überzeugt, dass die Strategie seines Unternehmens der bessere Weg zum grünen Stahl ist als die seiner Konkurrenten. "Wir haben eine andere Strategie als die deutschen Mitbewerber gewählt und wollen die Transformation Schritt für Schritt vornehmen", sagte der Vorstandschef des österreichischen Stahl- und Verarbeitungskonzerns in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit den "Oberösterreichischen Nachrichten". "Dadurch bleiben wir flexibel und vermindern das Baurisiko."
Der Linzer Konzern, einer der größten CO2-Emittenten in Österreich, plant bis 2027 zwei seiner fünf Hochöfen durch mit Strom betriebene Elektrolichtbogenöfen zu ersetzen. Dafür will die Voestalpine 1,5 Milliarden Euro investieren.
Während deutsche Konkurrenten Direktreduktionsanlagen für Eisenschwamm errichten, sieht der Voestalpine-Chef darin keinen wirtschaftlichen Vorteil. "Wir haben für die Eisenschwammproduktion mit Wasserstoff in Europa keinen Business Case gefunden, auch wegen der hohen Energiekosten." Eisenschwamm werde dort produziert werden, wo die Energie- und Logistikkosten am niedrigsten seien. "Wir sind überzeugt, dass unser Weg der beste ist", so der Manager. Die Versorgung des Konzerns mit Rohstoffen und Energie sei jedenfalls bis 2030 abgesichert. Mit einer relevanten Nachfrage für grünen Stahl rechnet Eibensteiner 2027/28. "Und bis dahin wollen wir auch liefern können."
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)