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24.01.2025 /18:30:48
FOKUS 1-Kein Durchbruch bei Post-Tarifgesprächen - Verdi kündigt Warnstreiks an

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Verdi: Kaum Bewegung in zweiter Verhandlungsrunde



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Verdi: Details zu Warnstreikmaßnahmen sollen zeitnah folgen



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Post-Personalchef: Wollen gemeinsame Lösung zu finden, aber nicht um jeden Preis





(Neu: Warnstreiks)
Düsseldorf, 24. Jan (Reuters) -

Nach der ergebnislosen zweiten Verhandlungsrunde für die Tarifbeschäftigten der Deutschen Post <DHLn.DE> kündigt die Gewerkschaft Verdi Warnstreiks an. Es habe kaum Bewegung und keine greifbaren Verhandlungsergebnisse gegeben, sagte die Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis am Freitag. "Stattdessen heißt es von den Arbeitgebern, die Forderungen der Beschäftigten seien nicht finanzierbar. Diese Sichtweise ist für uns nicht akzeptabel", fügte sie hinzu. "Unsere Mitglieder werden ihre Antwort mit Warnstreiks in den Betrieben geben." Über die genauen Warnstreikmaßnahmen wolle Verdi zeitnah informieren.

Zuvor hatte die DHL-Tochter nach dem Ende der zweiten Runde in Kassel mitgeteilt, dass die Verhandlungen wie erwartet schwierig, aber konstruktiv seien. "Unser Ziel bleibt es, innerhalb des vereinbarten Zeitrahmens eine gemeinsame Lösung zu finden, aber nicht um jeden Preis", betonte der Verhandlungsleiter des Konzerns, Personalvorstand Thomas Ogilvie. Die Post gehe in die dritte Verhandlungsrunde am 12. Februar mit dem Ziel, "diese mit einem verbindlichen Angebot abschließen zu können".

Verdi fordert sieben Prozent mehr Lohn für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten der DHL-Tochter. Zudem will die Gewerkschaft mit Hinweis auf die steigende Arbeitsbelastung der Beschäftigten drei Tage mehr Urlaub durchsetzen. Verdi-Mitglieder sollen noch einen zusätzlichen Tag Urlaub erhalten.

"Nur mit deutlichen Lohnsteigerungen für die Beschäftigten lassen sich die noch immer hohen Kosten und Lebensmittelpreise bewältigen", hatte Verdi-Verhandlungsleiterin Andrea Kocsis gesagt. "Durch steigende Paketmengen und -gewichte brauchen unsere Mitglieder weitere Entlastung durch zusätzliche Freizeit", fügte sie hinzu. Die Laufzeit eines neuen Tarifvertrags solle bei zwölf Monaten liegen.

Post und Verdi hatten sich zuletzt im Frühjahr 2023 nach massiven Warnstreiks der Gewerkschaft auf ein komplexes Tarifpaket verständigt, das dem Konzern zufolge eine Erhöhung der Löhne und Gehälter von im Durchschnitt 11,5 Prozent brachte. Die Post hatte in der Folge über zu hohe Kosten im deutschen Brief- und Paketgeschäft geklagt, die sie durch Porto-Erhöhungen nicht auffangen könne. In der laufenden Tarifrunde gelte es nun "wirtschaftlich vertretbare Lohnsteigerungen mit der langfristigen Stabilität und Handlungsfähigkeit des Unternehmens in Einklang zu bringen", sagte Personalvorstand Ogilvie.

(Bericht von Matthias Inverardi und Philipp Krach, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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