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09.01.2025 /11:39:55
Deutschland bleibt beim Luftverkehr in Europa abgeschlagen

Frankfurt, 09. Jan (Reuters) - Der Luftverkehr in Deutschland wächst nach Daten des Luftfahrtverbandes BDL im ersten Halbjahr weiter nur schleppend. Das Angebot an Sitzplätzen insgesamt werde von Januar bis Juni mit knapp 120 Millionen vier Prozent höher sein als im Vorjahreszeitraum, erklärte der BDL am Donnerstag. Das entspricht 86 Prozent des Niveaus von 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie. "Damit entwickelt sich der Luftverkehr weiterhin wesentlich schwächer als in den übrigen europäischen Ländern", ergänzte der Verband. Im restlichen Europa sei das Angebot bei Passagierflügen größer als je zuvor mit einem Volumen von 107 Prozent des Vor-Corona-Niveaus.

Gebremst wird das Wachstum durch das geringe Angebot an Inlandsflügen - es klettert nach Angaben des BDL um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr auf gerade 50 Prozent von 2019. Kurz- und Mittelstreckenflüge innerhalb Europas oder nach Nordafrika nehmen um fünf Prozent zu auf eine Erholungsrate von 91 Prozent. Das Angebot an Langstreckenflügen nähert sich weiter dem Vorkrisenniveau mit erwarteten 96 Prozent von 2019.

Wesentlicher Faktor für das Hinterherhinken des deutschen Marktes ist die Zurückhaltung der großen Billigflieger Ryanair oder Easyjet. Sie beklagen die zu hohen Standortkosten durch Steuern und Gebühren im deutschen Luftverkehr. Das Marktsegment der Punkt-zu-Punkt-Airlines mit ihren Direktflügen erholt sich mit einer Ausweitung des Angebots um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 76 Prozent. Die europäischen Netzwerk-Airlines, allen voran die Lufthansa <LHAG.DE>, erweitern ihre Kapazitäten unterdessen kaum - ihre Erholungsrate gegenüber 2019 liegt bei 83 Prozent.

(Bericht von Ilona Wissenbach. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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