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19.02.2025 /19:34:39
FOKUS 3-Zolldebatte bremst US-Börsen - Nikola stürzen ab

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Zoll- und Inflationssorgen dominieren

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Gold und Dollar stark

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Nikola stürzen nach Chapter-11-Antragab
 
(Neu: Fokus auf USA)
Frankfurt, 19. Feb (Reuters) - Die Debatte über weitere
Strafzölle hat den US-Aktienanlegern am Mittwoch die Kauflaune
verdorben. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor
bis zum Mittag 0,4 Prozent auf 44.372 Punkte. Der breiter
gefasste S&P 500 <.SPX> und die Technologiebörse Nasdaq <.IXIC>
traten bei 6131 und 20.045 Punkten auf der Stelle.

US-Präsident Donald Trump will Autozölle "in der Größenordnung von 25 Prozent" sowie ähnliche Zölle auf Halbleiter- und Arzneimittelimporte erheben. Seine Zollpolitik hat an den Börsen die Sorge geweckt, dass die Inflation in den USA angeheizt wird und dadurch Zinssenkungen der US-Notenbank in diesem Jahr weniger wahrscheinlich sein könnten. Deswegen werden die Anleger die am Abend (MEZ) veröffentlichten Mitschriften der vergangenen Ratssitzung besonders unter die Lupe nehmen. Die Notenbank hatte damals die Zinsen unverändert gelassen. "Angesichts des Risikos einer steigenden Inflation und der aktuellen finanziellen Bedingungen hat die Fed es nicht wirklich eilig, die Zinsen zu senken", sagte Charlie Ripley, Anlagestratege bei Allianz Investment Management.

ANLEGER STEUERN SICHERE HÄFEN AN

All das zehrte an den Nerven der Investoren. "Wir befinden uns in einem Zustand ungewöhnlich hoher Unsicherheit", sagte Paul Wong, Marktstratege bei Sprott Asset Management. Das zeige sich auch an den höheren Goldpreisen. Das als sicherer Hafen geltende Edelmetall <XAU=> markierte zwischenzeitlich ein Rekordhoch von 2946,85 Dollar je Feinunze. Ein stärkerer Dollar half dem Edelmetall zusätzlich auf die Sprünge. Der Dollar-Index <.DXY> zog um 0,4 Prozent auf 107,38 Punkte an, was Gold für Käufer mit anderen Währungen attraktiver macht.

Die Ölpreise stiegen aufgrund von Versorgungsängsten. Anleger warteten auf Klarheit hinsichtlich der Sanktionen gegen Russland, da die USA versuchen, ein Abkommen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine auszuhandeln. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee stieg um 0,5 Prozent auf 76,19 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI <CLc1> notierte 0,8 Prozent höher bei 72,39 Dollar.

BUMBLE UND ETSY ENTTÄUSCHEN - GARMIN AUF REKORDHOCH

Rasant abwärts ging es für die Aktien von Nikola <NKLA.O>, die um 38 Prozent einbrachen. Der finanziell angeschlagene Elektro-Lkw-Hersteller hat Gläubigerschutz nach US-Recht (Chapter 11) beantragt und peilt einen möglichst raschen Verkauf des restlichen Geschäfts an. Seit dem Börsengang im Juni 2020 hat die Aktie 99 Prozent ihres Wertes verloren.

Bei Bumble <BMBL.O> riss den Anlegern beim Warten auf Wachstum der Geduldsfaden. Der Umsatz des Dating-App-Betreibers sank im vierten Quartal um 4,4 Prozent und auch die Prognose für das laufende Quartal liegt unter Analystenschätzungen. Die Aktien rutschten um 26 Prozent ab. Bumble hat mit sinkendem Nutzerengagement und schrumpfenden Ausgaben der Kunden auf der Plattform zu kämpfen.

Anleger stießen auch Aktien von Etsy <ETSY.O> ab, nachdem der Online-Marktplatz im wichtigen Weihnachtsgeschäft die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Die Papiere verloren mehr als acht Prozent.

Begeistern konnte hingegen der optimistische Geschäftsausblick von Garmin <GRMN.N>. Die Titel des Herstellers von Fitness-Uhren und Navigationsgeräten kletterten um 14,7 Prozent bis auf ein Rekordhoch von 246,40 Dollar. Nach einem starken Schlussquartal setzt die Firma auf eine anhaltende Dynamik in ihren Segmenten Outdoor und OEM-Technologie für den Automobilbereich.

Papiere von Analog Devices <ADI.O> legten um 7,3 Prozent zu, nachdem der Chiphersteller die Gewinn- und Umsatzschätzungen für das erste Quartal übertroffen hatte.

(Bericht von Shashwat Chauhan, Sukriti Gupta, geschrieben von Anika Ross, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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