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27.09.2024 /10:54:56
FOKUS 1-Hella-Mutter Forvia kappt Prognose - Stellenabbau beschleunigt

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Auch Lichttechnik-Experte Hella schraubt Erwartungen herunter



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Schwäche auf Automarkt in Europa und Nordamerika belastet
 
(Neu: Zahlen von Forvia, Aktie)
München, 26. Sep (Reuters) - Nach dem
Auto-Lichttechnik-Spezialist Hella <HLE.DE> schraubt auch die
französische Muttergesellschaft Forvia <FRVIA.PA> ihre
Geschäftserwartungen zum zweiten Mal binnen drei Monaten
herunter. Als Grund nannte Forvia-Chef Patrick Koller die
Schwäche auf dem europäischen und dem nordamerikanischen
Automarkt. "Wir haben im Vergleich zum vergangenen Jahr ungefähr
zwei Millionen Fahrzeuge verloren, und es könnten bis zum
Jahresende noch mehr werden", kommentierte Koller am Freitag die
Marktentwicklung. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte würden
weniger Autos verkauft.
Der Zulieferer rechnet nun mit einem Umsatz zwischen
26,8 und 27,2 Milliarden Euro. Bislang hatte Forvia noch das
untere Ende seiner ursprünglichen Spanne von 27,5 bis 28,5
Milliarden Euro für möglich gehalten. Die Gewinnmarge dürfte bei
5,0 bis 5,3 Prozent liegen, nach zuvor anvisierten 5,6 bis 6,4
Prozent. Der Sparkurs soll nun beschleunigt werden. Insgesamt
will der Konzern 10.000 Stellen streichen, davon sollen bis
Jahresende mehr als 2800 wegfallen. Abgeschlossen sein solle der
Stellenabbau ein Jahr früher als bislang vorgesehen.
 
Bereits am Donnerstag hatte Hella mit Sitz in Lippstadt
seine Prognose gekappt und rechnet nun in diesem Jahr mit einem
Umsatz von 7,9 bis 8,1 Milliarden Euro. Die operative
Umsatzrendite werde auf 5,5 bis 6,0 Prozent sinken von 6,1
Prozent im Vorjahr. Daraus errechnet sich ein Gewinn zwischen
435 und 485 (486) Millionen Euro. Schon im Juli hatte sich Hella
nur noch die untere Hälfte der bisherigen Umsatz- und
Renditespanne zugetraut - nun ist deren unterer Rand die
Obergrenze der neuen Prognose.
Das Umfeld in der Autoindustrie sei schon seit
Jahresbeginn "anspruchsvoll", sagte Hella-Chef Bernard
Schäferbarthold. "Vor allem seit Mitte des Jahres verschlechtern
sich jedoch die Rahmenbedingungen stärker als erwartet." Die
Belastungen für Umsatz und Gewinn wüchsen. Als Konsequenz wolle
Hella das Geschäft mit Kunden in Amerika und China forcieren, wo
schon jetzt zwei Drittel des Auftragseingangs in diesem Jahr
kämen.

(Bericht von Alexander Hübner, Christina Amann und Nathan Viffin, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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