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27.09.2024 /11:49:35
FOKUS 1-Europas Börsen weiter auf Rekordjagd - China-Hoffnungen helfen

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Dax und Stoxx600 mit neuen Bestmarken



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Luxusgüter-Anbieter im Aufwind



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Yen profitiert von Zinserhöhungsfantasien





(Neu: Europäische Börsen, Luxusgüter-Hersteller, Yen, US-Daten, Moncler)

Frankfurt, 27. Sep (Reuters) - In der Hoffnung auf einen
Wachstumsschub beim wichtigen Handelspartner China steigen
weitere Anleger in die europäischen Aktienmärkte ein. Der
Dax <.GDAXI> stieg am Freitagvormittag um bis zu 0,6 Prozent und
markierte mit 19.356,14 Punkten den zweiten Tag in Folge ein
Rekordhoch. Der breit gefasste europäische Stoxx600 <.STOXX>
markierte mit einem Plus von 0,3 Prozent auf 527,35 Zähler
ebenfalls eine neue Bestmarke. Der EuroStoxx50 <.STOXX50E> rückte
ein knappes halbes Prozent auf 5047 Stellen vor.

Genährt werde der Optimismus von den unlängst angekündigten massiven Konjunkturhilfen der chinesischen Regierung, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Dieser Trend werde sicher noch eine Weile anhalten und könnte den Dax über die psychologisch wichtige 20.000er Marke hieven. "Ein Rücklauf ist zwar nicht ausgeschlossen, jedoch dürften kleinere Verluste in den kommenden Tagen von vielen noch zu Anschlusskäufen genutzt werden."

Von den China-Fantasien profitierten am Freitag vor allem die Luxusgüter-Hersteller, für die die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft ein wichtiger Absatzmarkt ist. Der europäische Branchenindex <.STXLUXP> stieg um knapp zwei Prozent. "China war zuletzt in den Hintergrund gerückt", sagte Analystin Daniela Hathorn vom Online-Broker Capital.com. "Die aktuelle Rally macht deutlich, wie wichtig der chinesische Verbraucher für Europa ist."

ERLEICHTERUNGSRALLY BEIM YEN - US-DATEN IM BLICK

Am Devisenmarkt stand der Yen im Rampenlicht, der nach dem überraschenden Sieg des früheren Verteidigungsministers Shigeru Ishiba bei der Wahl zum Chef der japanischen Regierungspartei LDP Auftrieb erhielt. Im Gegenzug verbilligte sich der Dollar auf 143,31 Yen von zuvor 146,99 Yen <JPY=>. "Das ist ein klares Zeichen dafür, dass der Markt dieses Ergebnis als Wegbereiter für weitere Zinserhöhungen der Bank von Japan (BoJ) wertet", sagte Marcel Thieliant, Chef-Volkswirt für den asiatisch-pazifischen Raum beim Research-Haus Capital Economics. Ishiba wird den scheidenden Ministerpräsidenten Fumio Kishida ablösen. Seine Konkurrentin im Kampf um den Parteivorsitz, Sanae Takaichi, gilt als Gegnerin einer restriktiven Geldpolitik.

Daneben warteten Börsianer gespannt auf die Daten zu den US-Konsumausgaben, von denen sie sich Hinweise auf die weitere Geldpolitik der Fed nach deren jüngster XL-Zinssenkung erhoffen. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft. Analysten erwarten für August ein Plus der Verbraucherausgaben um 0,3 Prozent. Der parallel veröffentlichte sogenannte PCE-Preisdeflator, der als bevorzugter Inflationsindikator der Fed gilt, sei voraussichtlich auf 2,3 von 2,5 Prozent zurückgegangen.

HELLA ZEITWEISE AUF TALFAHRT - MONCLER AUF HÖHENFLUG

Bei den deutschen Aktienwerten stand Hella <HLE.DE> im Rampenlicht, nachdem der Autozulieferer seine Geschäftsziele heruntergeschraubt hatte. Im Tagesverlauf machten die Titel ihre Anfangsverluste von gut acht Prozent allerdings wett und notierten zuletzt 0,4 Prozent im Plus. Die Prognose-Senkung sei nicht so drastisch ausgefallen, wie man nach den Warnungen der Fahrzeug-Hersteller Mercedes <MBGn.DE> und BMW <BMWG.DE> befürchten musste, sagte ein Börsianer.

In Mailand steuerten die Titel von Moncler mit einem Plus von bis zu 15 Prozent auf den größten Tagesgewinn der Firmengeschichte zu. Der weltgrößte Luxusgüter-Konzern LVMH <LVMH.PA> kaufte sich über eine Beteiligung an der Investmentgesellschaft des Moncler-Chefs Remo Ruffini bei dem für seine hochpreisigen Daunenjacken bekannten Mode-Anbieter ein. Mit dem Geld will Ruffini seinen Anteil an Moncler aufstocken.

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VORSCHAU-Rekordhunger der Dax-Anleger scheint noch nicht
gestillt

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(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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