Nachricht


23.01.2025 /15:05:34
Bahn-Gewerkschaft EVG fordert mindestens 7,6 Prozent mehr Lohn

Berlin, 23. Jan (Reuters) - Die Gewerkschaft EVG fordert für rund 190.000 Beschäftigte der Deutschen Bahn mindestens 7,6 Prozent mehr Lohn. Für besonders belastete Schichtarbeiter solle es einen Zuschlag von 2,6 Prozent geben, teilte die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am Donnerstag mit. Dieser Zuschlag könne auch mit drei weiteren freien Tagen abgegolten werden. Die Verhandlungen mit der Bahn sollen noch in der Friedenspflicht beginnen. Der bisherige Vertrag läuft noch bis Ende März. Er war nach heftigen Auseinandersetzungen, Streiks und einer Schlichtung zustande gekommen. Laut EVG-Berechnungen endete er mit einer Lohnerhöhung von über 14 Prozent bei einer Laufzeit von 25 Monaten. Zudem gab es noch eine steuer- und abgabenfreie Inflationsprämie von 2850 Euro. Die Bahn erklärte lediglich, man werde die Forderungen nun prüfen und bewerten.

"In dieser Tarifrunde sind uns mehr Wertschätzung für harte Arbeit und die Sicherheit von Einkommen und Beschäftigung wichtig", sagte EVG-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay. Die EVG setze auch neue tarifpolitische Akzente im Sinne unserer Mitglieder. Daher fordere sie auch eine Bonuszahlung in Höhe von 500 Euro, die nur an die EVG-Mitglieder ausgezahlt werden soll.

Eine Sonderzahlung für Gewerkschaftsmitglieder war in vergangenen Jahren unüblich, obwohl die Gewerkschaften die Abschlüsse verhandeln. Um eine Spaltung der Belegschaft zu verhindern oder eine Stärkung der Gewerkschaften zu vermeiden, zahlen Arbeitgeber im Allgemeinen die Lohn-Erhöhungen an alle aus. Unter anderem die IG BCE hatte aber auch bereits Sonderzahlungen für ihre Mitglieder durchgesetzt.

Die EVG verlangt zudem eine Erhöhung der Ausbildungs- und Studienvergütung um 150 Euro sowie eine Anhebung des Mietkostenzuschusses der Bahn auf 80 Prozent oder maximal 450 Euro im Monat.

Die kleinere Lokführergewerschaft GDL hat noch einen Tarifvertrag bis Ende des Jahres.

(Bericht von Markus Wacket, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.