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05.07.2024 /19:08:42
FOKUS 3-US-Anleger bleiben nach Arbeitsmarktbericht auf der Hut

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US-Stellenaufbau stärker als erwartet

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Arbeitslosenquote überraschend gestiegen

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Macy's steigen in Hoffnung auf höhere Offerte
 
(Neu: Fokus auf USA)
Frankfurt/New York, 05. Jul (Reuters) - US-Anleger sind
nach der Feiertagspause mit angezogener Handbremse an die
Aktienmärkte zurückgekehrt. Der Dow-Jones-Index der
Standardwerte notierte am Freitagmittag in New York 0,2 Prozent
tiefer auf 39.244 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX>
legte dagegen 0,3 Prozent auf 5553 Zähler zu. Der Index der
Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> blieb auf Rekordjagd und stand
0,7 Prozent höher bei 18.317 Punkten. Am Donnerstag waren die
US-Börsen wegen des Feiertages Independence Day geschlossen
geblieben. "Einen Tag nach einem Feiertag ist es auf dem Markt
sehr ruhig, und morgen ist Wochenende. Ich glaube nicht, dass
die Büros sehr stark besetzt sind, also passiert nicht viel",
sagte Portfoliomanager Robert Pavlik vom Vermögensverwalter
Dakota Wealth.

Anleger hatten einen gemischt ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht zu verdauen. Im Juni kamen zwar 206.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu und damit mehr als erwartet. Allerdings wurde der Vormonatswert deutlich nach unten revidiert. Zudem stieg die separat ermittelte Arbeitslosenquote überraschend auf 4,1 Prozent.

ZINSHOFFNUNGEN WERDEN BESTÄRKT

Aus Sicht von Börsianern mehrten sich unter dem Strich die Anzeichen für eine von der Notenbank auf dem Weg zu einer Zinswende erhofften Abkühlung des Arbeitsmarkts. "Der Schlüssel liegt hier in der Tatsache, dass sich die Lohnentwicklung abkühlt, und das macht diesen Bericht aus Sicht der Märkte zu einem respektablen Ergebnis", sagte Ökonom Peter Cardillo von Spartan Capital Securities. "Wenn es im nächsten Monat so weitergeht und die Stundenlöhne nicht steigen, dann werden wir meiner Meinung nach im September eine Zinssenkung und im Dezember noch eine weitere erleben."

Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im September wurde nach den Daten an den Terminmärkten mit 72 Prozent nach zuvor 66 Prozent taxiert. Die Zentralbank hält die Zinsen hoch, um die Inflation zu drücken. Zugleich will sie den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abkühlen, ohne den Konjunkturmotor abzuwürgen. Am Anleihemarkt ging es mit den Renditen nach unten. Die zehnjährigen US-Treasuries wurden mit 4,278 Prozent nach 4,347 Prozent verzinst.

KURSRUTSCH BEI BITCOIN

Aktienanleger griffen bei Titeln großer Tech-Konzerne zu. So markierten die Aktien von Apple <AAPL.O>, Microsoft <MSFT.O> und der Google-Mutter Alphabet <GOOGL.O> zwischenzeitlich Rekordhochs. Bankentitel wurden hingegen aus den Depots geworfen. Aktien von Morgan Stanley <MS.N> büßten rund ein Prozent ein.

Spekulationen auf ein erhöhtes Übernahmeangebot trieben die Aktien von Macy's <M.N> um knapp zehn Prozent nach oben. Das "Wall Street Journal" berichtete, dass der Immobilieninvestor Arkhouse und der Hedgefonds Brigade Capital bei ihrem milliardenschweren Gebot für die traditionsreiche US-Kaufhauskette nachgelegt haben.

Ein Kursrutsch bei Bitcoin <BTC=> zog Aktien aus dem Kryptouniversum mit nach unten. Die Papiere der Handelsplattform Coinbase Global <COIN.O> und der Bitcoin-Miner Riot Platforms <RIOT.O> und Marathon Digital <MARA.O> gaben bis zu 5,3 Prozent nach. Die Cyberdevise war auf den tiefsten Stand seit vier Monaten abgesackt, da Investoren einen Ausverkauf durch die Gläubiger der einst weltgrößten Bitcoin-Börse Mt. Gox fürchteten. Den Japanern waren vor mehr als zehn Jahren 650.000 Bitcoin abhanden gekommen, danach schlitterte die Börse in die Pleite. Medienberichten zufolge könnte das Unternehmen nun damit beginnen, Bitcoin an Gläubiger zurückzugeben. Die Investoren befürchteten, dass die Cyber-Devise - deren Wert 2014 nur einige hundert Dollar betrug - daraufhin in großen Mengen verkauft würde.

(Bericht von Ankika Biswas und Lisa Pauline Mattacka, redigiert von Birgit Mittwollen Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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