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16.10.2024 /02:26:50
Weltbank-Chef Banga sieht mögliche Trump-Wiederwahl gelassen

Washington, 16. Okt (Reuters) - Der ehemalige US-Präsident und republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump erhält im Wahlkampf überraschend Rückenwind von Weltbank-Präsident Ajay Banga. In einem Interview mit Reuters NEXT äußerte sich Banga am Dienstag gelassen über eine mögliche Wiederwahl Trumps am 5. November und deren Auswirkungen auf die Weltbank. "Präsident Trump war derjenige, der während seiner Amtszeit einer Kapitalerhöhung der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD) zugestimmt hat", sagte Banga mit Blick auf den größten Kreditgeber der Weltbank. "Letztendlich versteht er (Trump) den Wert, wenn man ihn so ausdrückt, dass er für das, was er erreichen will, und für die Politik seiner Regierung relevant ist." Die Mission der Weltbank, Entwicklung in verschiedenen Teilen der Welt zu fördern, sei eine Aufgabe, die über einzelne Regierungswechsel hinausgehe. Trump hat sich bislang häufig kritisch über multilaterale Institutionen und ihre Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel geäußert. Ein konservativer Flügel der Republikaner hat sich für einen Austritt der USA aus der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) ausgesprochen.

Trump wisse, dass es nur wenige andere Institutionen gebe, die einen Dollar an Regierungsgeldern nehmen und ihn vervier- oder verzehnfachen könnten, um Entwicklungskredite zu vergeben, die dazu beitragen könnten, neue Märkte für amerikanische und andere internationale Unternehmen zu erschließen, sagte Banga. Trump habe die Hebelwirkung von Entwicklungskrediten zur Schaffung von Mehrwert für US-Investitionen erkannt. "Wenn wir durch die richtige Entwicklungsarbeit im Ausland dazu beitragen können, Märkte für amerikanische Unternehmen zu öffnen, dann ist das großartig. Wenn wir dazu beitragen können, dass europäische und indische Unternehmen davon profitieren, dann ist das gut, weil es die gewünschten Verbindungen schafft". Die Arbeit der Weltbank zur Schaffung von Arbeitsplätzen in den kreditnehmenden Ländern könne auch dazu beitragen, künftige Migrations- und Flüchtlingskrisen zu verhindern, sagte der in Indien geborene US-Bürger und ehemalige CEO von Mastercard. Banga wurde von US-Präsident Joe Biden für das Amt des Weltbankpräsidenten nominiert.

(Bericht von Andrea Shalal und David Lawder, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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