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16.10.2024 /04:57:27
US-Wahlen - Rekordandrang bei vorzeitiger Stimmabgabe in Georgia

Washington, 16. Okt (Reuters) - Im US-Bundesstaat Georgia hat die vorzeitige Stimmabgabe für die Präsidentschaftswahl am 5. November begonnen. Am ersten Tag strömten die Wähler in Rekordzahl zu den Wahlurnen, wie die Behörden am Dienstag mitteilten. Bis zum späten Nachmittag (Ortszeit) hätten bereits mindestens 252.000 Wähler ihre Stimme abgegeben, sagte der stellvertretende Wahlleiter des Bundesstaates, Gabriel Sterling. Das seien fast doppelt so viele wie beim Auftakt der Wahl 2020. "Spektakuläre Wahlbeteiligung", schrieb Sterling in den sozialen Medien. Der republikanische Präsidentschaftskandidat und Ex-Präsident Donald Trump zeigte sich bei einem Wahlkampfauftritt in Atlanta zufrieden mit der hohen Wahlbeteiligung. "Die Stimmen kommen rein, und sie kommen auf einem guten Niveau für uns herein", sagte er.

Die Stimmabgabe vor dem eigentlichen Wahltag, entweder persönlich oder per Briefwahl, wird bei den US-Wählern immer beliebter. Im Jahr 2020 gab fast jeder siebte Wähler seine Stimme vor dem Wahltag ab, wie aus Daten des Wahlanalysezentrums der Universität von Florida hervorgeht. Dennoch lehnen viele Republikaner die Briefwahl ab, weil sie sie für weniger sicher halten. Trump selbst hatte falsche Behauptungen über Briefwahlbetrug aufgestellt, als er versuchte, seine Niederlage gegen den Demokraten Joe Biden im Jahr 2020 zu kippen.

Wie einige andere Bundesstaaten hat Georgia daraufhin seine Gesetze zur Briefwahl verschärft. So müssen sich Wähler, die ihre Stimme vorab abgeben wollen, nun ausweisen. Auch die Zahl der Wahllokale, in denen sie ihre Stimme abgeben können, wurde eingeschränkt.

Georgia gilt als einer der sieben umkämpften Bundesstaaten ("Swing States"), die bei den diesjährigen Präsidentschaftswahlen eine entscheidende Rolle spielen könnten. Ein Richter in Georgia hatte am Dienstag eine Regelung vorläufig aufgehoben, nach der Wahlhelfer die Stimmenzahl durch manuelles Auszählen der Stimmzettel überprüfen müssen. Richter Robert McBurney erklärte in seinem Urteil, es sei angemessen, die Änderung auszusetzen, da sie nur wenige Wochen vor dem Wahltag neue Unsicherheiten in den Prozess bringe.

(Bericht von Andy Sullivan, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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