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Wien, 08. Jul (Reuters) - Die Signa Prime, das frühere Flaggschiff des insolventen Immobilienkonglomerats von Rene Benko, wird doch nicht von einem Treuhänder abgewickelt. Das habe das Oberlandesgericht Wien (OLG) nach einem Rekurs der Republik Österreich entschieden, teilte die mit der Treuhandschaft betraute Kanzlei Abel am Montag mit. Das bedeutet, dass die Signa Prime vorerst weiterhin unter Eigenverwaltung saniert wird. Die Signa Prime kann das Urteil vor dem Obersten Gerichtshof (OGH) anfechten.
Die Gläubiger der Signa Prime hatten sich im Frühjahr mehrheitlich für die Abwicklung der Gesellschaft unter einem Treuhänder ausgesprochen und damit einem Konkurs abgewendet. Für ein solches Verfahren, in dem der Verkauf der Immobilien über mehrere Jahre erfolgt wäre, wurde den Gläubigern eine Quote von zumindest 30 Prozent in Aussicht gestellt - höher als bei einem Konkurs. Der Präsident der österreichischen Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, hatte sich als Anwalt der Republik allerdings für einen Konkurs ausgesprochen und legte Rekurs gegen die Entscheidung des Handelsgerichts Wien ein. Peschorn kritisierte die mangelnde Transparenz und bezweifelte die in Aussicht gestellte Quote, da für einen langsamen Verkauf die notwendige Liquidität nicht vorhanden sei.
Die Signa-Insolvenz ist die größte Pleite in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Dem Immobilienriesen machten unter anderem die gestiegenen Zinsen und Baukosten sowie die quasi zum Erliegen gekommenen Transaktionen auf dem Immobilienmarkt zu schaffen.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)