Nachricht


14.10.2024 /00:41:26
Weltbank: Ärmste Länder in historischer Schuldenkrise

Washington, 14. Okt (Reuters) - Die 26 ärmsten Länder der Welt sind so hoch verschuldet wie seit 2006 nicht mehr. Das geht aus einem neuen Bericht der Weltbank hervor, der am Sonntag veröffentlicht wurde. Demnach sind die betroffenen Volkswirtschaften, in denen rund 40 Prozent der ärmsten Menschen der Welt leben, heute im Durchschnitt ärmer als vor der Corona-Pandemie, während sich der Rest der Welt weitgehend erholt hat und wieder wächst. Die Studie bestätigt einen schweren Rückschlag bei den Bemühungen zur Beseitigung extremer Armut und unterstreicht die Bemühungen der Weltbank, in diesem Jahr 100 Milliarden Dollar zur Aufstockung ihres Finanzierungsfonds für die ärmsten Länder der Welt, der Internationalen Entwicklungsorganisation (IDA), aufzubringen.

Die 26 untersuchten ärmsten Volkswirtschaften mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von weniger als 1145 Dollar sind zunehmend auf IDA-Zuschüsse und fast zinslose Kredite angewiesen, da die Marktfinanzierung weitgehend versiegt ist, so die Weltbank. Ihr durchschnittliches Verhältnis von Schulden zu BIP ist mit 72 Prozent so hoch wie seit 18 Jahren nicht mehr, und die Hälfte der Gruppe befindet sich entweder in einer Schuldenkrise oder ist davon bedroht.

Auch Naturkatastrophen haben diese Länder in den letzten zehn Jahren stärker getroffen, wie der Bericht zeigt. Zwischen 2011 und 2023 verursachten Naturkatastrophen jährliche Verluste von durchschnittlich zwei Prozent des BIP, was fünfmal so hoch ist wie der Durchschnitt der Länder mit niedrigem mittleren Einkommen und die Notwendigkeit deutlich höherer Investitionen unterstreicht.

(Bericht von David Lawder, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.