*
Dax stellt neue Rekorde ein |
*
KI-Paket von Trump beflügelt Tech-Sektor |
*
Unklarheit über Zollpläne belastet Dollar |
(Neu: Xetra-Schlusskurse, Wall Street) |
Frankfurt, 22. Jan (Reuters) - Die jüngsten |
Investitionspläne des neuen US-Präsidenten Donald Trump haben |
die Anleger am Mittwoch zu Aktienkäufen ermuntert. Der |
Dax <.GDAXI> markierte erneut ein frisches Allzeithoch und legte |
bis zu 1,4 Prozent auf 21.330,87 Punkte zu. Aus dem Handel ging |
er ein Prozent fester bei 21.254,27 Zählern. Der |
EuroStoxx50 <.STOXX50E> gewann 0,8 Prozent auf 5205,83 Punkte und |
schloss damit auf dem höchsten Stand seit mehr als 25 Jahren. |
Auch die wichtigsten US-Indizes <.SPX> <.IXIC> lagen |
zwischen 0,3 und 1,6 Prozent im Plus. |
"In den vergangenen Wochen hat sich für die Investoren herauskristallisiert, dass die wirtschaftlichen Stärken in den USA die Schwächen eindeutig überwiegen, während die lauernden Gefahren bekannt und deshalb eingepreist sind", sagte Konstantin Oldenburger, Analyst vom Broker CMC Markets. Auf der Haben-Seite stehe in diesem Zusammenhang unter anderem die jüngste Ankündigung eines Hunderte Milliarden Dollar schweren Investitionsprogramms in die Künstliche Intelligenz (KI) in den USA. Der SAP <SAPG.DE>-Rivale Oracle <ORCL.N>, der Microsoft <MSFT.O>-Partner OpenAI und der japanische Technologieinvestor SoftBank würden in das Stargate Project zunächst 100 Milliarden Dollar investieren, gab Trump bekannt. In den kommenden vier Jahren solle die Summe auf bis zu 500 Milliarden Dollar anwachsen.
Die Ankündigung beflügelte den Technologiesektor. Die Aktien von Oracle <ORCL.F> gewannen in Frankfurt 6,9 Prozent. Der europäische Techsektor-Index <.SX8P> schloss 1,3 Prozent im Plus. Am deutschen Aktienmarkt stiegen SAP <SAPG.DE> um 2,2 Prozent, Aixtron <AIXGn.DE> um 1,6 Prozent und Suss Microtech <SMHNn.DE> um 5,3 Prozent. Größter Dax-Gewinner waren Siemens Energy <ENR1n.DE> mit einem Aufschlag von 6,5 Prozent.
Gefragt waren auch Adidas <ADSGn.DE>. Ein starkes viertes Quartal trieb die Aktie des Sportartikelherstellers um sechs Prozent auf ein Drei-Jahres-Hoch von 258,10 Euro. Nach dem weiteren Wachstum steige die Zuversicht, dass sich die Dynamik für die Marke 2025 und darüber hinaus fortsetzen kann, sagten die Experten des Analyseunternehmens Telsey.
Unter Druck gerieten hingegen Schaeffler <SHA0.DE>, die um 13,1 Prozent abrutschten. Der Auto- und Industriezulieferer hat im vergangenen Jahr voraussichtlich eine deutlich niedrigere operative Marge eingefahren als erwartet.
Im Dax tauchten Porsche <P911_p.DE> um 2,4 Prozent ab. Der Autobauer schließt Analysten zufolge wegen anhaltender Schwäche in China einen Absatzrückgang 2025 nicht aus.
Die Sorgen der Anleger über Trumps in Aussicht gestellte Strafzölle für China-Importe und erneuerte Drohungen gegen die EU hielten sich indes in Grenzen. "Es ist die Hoffnung, dass am Ende alles nicht so schlimm kommt wie befürchtet", sagte Stratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Unterstützung komme auch von den sinkenden Renditen am Anleihemarkt, wo die Verzinsung der zehnjährigen US-Papiere mittlerweile deutlich unter fünf Prozent liege. "Auch die Zinssenkungshoffnungen leben weiter und bilden mit der Aussicht auf wirtschaftlich prosperierende USA in den kommenden Jahren ein stabiles Fundament für die laufende Rally", sagte Molnar.
Am Devisenmarkt drückte die mangelnde Klarheit über die Zollpläne von Trump den Greenback. Der Dollar-Index <=USD>, der die Devise zu anderen wichtigen Währungen misst, gab bis zu 0,4 Prozent auf 107,75 Punkte ab. Danach pendelte er sich nahe der Null-Marke ein. Der von Trump in Aussicht gestellte Strafzoll auf China-Importe in Höhe von zehn Prozent würde weit hinter den im Wahlkampf angedrohten 60 Prozent liegen. "Hinzu kommt der allgemeine Eindruck, dass Trump in seinen ersten Maßnahmen keinen maximalistischen Handelsprotektionismus verfolgt, sondern sich offenbar auf Handelsverhandlungen vorbereitet", sagte Alvin Tan, Chefstratege bei der Royal Bank of Canada. "Alles in allem deutet dies darauf hin, dass der US-Dollar weiter fallen könnte."
(Bericht von Zuzanna Szymanska und Anika Ross, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)