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08.11.2024 /12:23:12
VORSCHAU-Politische Turbulenzen machen Anlegern das Leben schwer

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Mögliche US-Einfuhrzölle verunsichern

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Experten - Ampel-Ende ist Chance für Neuanfang

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Bilanzsaison hält Anleger auf Trab
 
- von Hakan Ersen
Frankfurt, 08. Nov (Reuters) - Nach dem Sieg von Donald
Trump bei der US-Präsidentschaftswahl und dem Bruch der Berliner
Ampel-Koalition müssen sich Anleger Experten zufolge auf
unruhige Zeiten einstellen. "Es ist zu erwarten, dass die
bereits kurz nach dem Wahlausgang zu beobachtende Divergenz an
den globalen Aktienmärkten ein grundsätzliches Muster der
nächsten Monate respektive Jahre sein wird", sagte Analyst Frank
Wohlgemuth von der National-Bank in Essen. "Die US-Indizes
werden von den Investoren klar favorisiert, wohingegen vor allem
die europäischen Indizes aufgrund der grundsätzlich hohen
Exportlastigkeit ihrer Mitglieder angesichts des zu erwartenden
restriktiveren Handelsregimes der neuen US-Administration vor
Probleme gestellt werden."

Allerdings habe die Entlassung von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) auch einen positiven Aspekt, betont Carsten Mumm, Chef-Analyst der Privatbank Donner & Reuschel. "Jetzt besteht die Chance eines ökonomischen und politischen Aufbruchs, idealerweise in enger Koordination mit der Wirtschaft, aber auch zusammen mit der neuen EU-Kommission und anderen Staaten Europas." Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets bezweifelte allerdings, dass dies ausreichen werde, um dem Dax <.GDAXI> in absehbarer Zeit zum Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 20.000 Punkten zu verhelfen.

In der alten Woche gab der deutsche Leitindex unter dem Strich etwa ein halbes Prozent nach und notierte zuletzt bei etwa 19.160 Punkten. Vor einigen Wochen hatte er sich noch bis auf weniger als 400 Zähler der 20.000er Marke angenähert. "Zwar mögen es export- und chinaorientierte Unternehmen künftig schwerer haben, allerdings sollten Indexmitglieder mit starkem US-Bezug und dortiger Produktion von der antizipierten Trump?schen Politik profitieren können", wirft DZ Bank-Analyst Sören Hettler ein. Eine zweite Amtszeit Trumps werde weder an den Börsen in Europa noch den USA als Belastung empfunden. "Auf eine höhere Volatilität müssen sich Aktieninvestoren dennoch einstellen."

KONJUNKTURDATEN UND FIRMENBILANZEN RÜCKEN STÄRKER IN FOKUS

Neben der Nachlese der politischen Umwälzungen werden sich Börsianer in der neuen Woche auch wieder den Konjunkturdaten zuwenden. Ihr Augenmerk legen sie unter anderem auf die US-Inflationsdaten am Mittwoch. Commerzbank-Volkswirt Christoph Balz prognostiziert für Oktober einen Anstieg von 0,2 Prozent im Monatsvergleich. "Die US-Notenbank dürfte sich bei den von uns erwarteten Zahlen nicht davon abhalten lassen, die Leitzinsen weiter zu senken." In der alten Woche hatte die Fed die Geldpolitik zum zweiten Mal binnen weniger Monate gelockert. Am kommenden Freitag stehen die US-Einzelhandelsumsätze auf dem Terminplan. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft. Außerdem gilt die Preiskomponente dieses Indikators als bevorzugtes Inflationsbarometer der Fed.

In Deutschland gibt am Dienstag der ZEW-Index Auskunft über die Stimmung der deutschen Börsenprofis. Experten sagen für November einen Rückgang auf 12,5 Punkte von 13,1 Zählern voraus. Am Donnerstag folgen Daten zum Wachstum und zur Industrieproduktion in der Euro-Zone. Analysten erwarten bei Ersterem ein Plus von 0,9 Prozent im Jahresvergleich und bei Letzterem ein Minus von 1,2 Prozent im Monatsvergleich.

Daneben hält eine neue Flut von Firmenbilanzen die Anleger in Atem. Allein aus dem Dax legen rund ein Dutzend Firmen ihre Geschäftszahlen vor, darunter die Deutsche Telekom <DTEGn.DE>, der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer <BAYGn.DE> sowie der Versicherer Allianz <ALVG.DE>. Aus dem Ausland öffnen unter anderem der britische Mobilfunker Vodafone und der US-Netzwerkausrüster Cisco <CSCO.O> ihre Bücher.

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TOP-THEMA-Trumps "America First" schickt US-Börsen auf
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(Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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