Los Angeles, 13. Jan (Reuters) - Sechs Tage nach Ausbruch der verheerenden Brände in Los Angeles kämpft die Feuerwehr weiter gegen die Flammen. Wie die Behörden am Sonntag mitteilten, stieg die Zahl der Todesopfer auf mindestens 24. Nach einer kurzen Wetterberuhigung am Wochenende rechnen Meteorologen für Sonntagabend (Ortszeit) mit der Rückkehr der sogenannten Santa-Ana-Winde. Diese könnten bis Mittwoch anhalten und die Löscharbeiten erheblich erschweren. Die trockenen Fallwinde aus der Wüste hatten die Flammen zuvor immer wieder angefacht und Funken kilometerweit getragen. "Die Bedingungen bleiben extrem gefährlich", warnte der Feuerwehrchef von Los Angeles County, Anthony Marrone. Die Evakuierungsanordnungen könnten jederzeit erweitert werden.
Das Eaton-Feuer in den östlichen Ausläufern von Los Angeles hat nach offiziellen Angaben inzwischen eine Fläche von 57 Quadratkilometern verbrannt, was fast der Größe der Insel Manhattan entspricht. Die Feuerwehr konnte das Feuer von 15 Prozent am Vortag auf 27 Prozent eindämmen. Im Westen der Stadt wütet derweil das vom Stadtteil Pacific Palisades ausgehende Feuer auf einer Fläche von 96 Quadratkilometern und greift auf das Nobelviertel Brentwood und andere bewohnte Gebiete von Los Angeles über. Dort beträgt die Eindämmungsrate elf Prozent.
Die Waldbrände haben Tausende von Häusern zerstört und ganze Stadtviertel in Schutt und Asche gelegt. Mehr als 100.000 Menschen mussten bereits ihre Häuser verlassen. "Viele Gebiete sehen aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen", sagte der Sheriff von Los Angeles County, Robert Luna. Die Behörden warnten die rund zehn Millionen Einwohner von Los Angeles County, dass sie wegen der Feuer und des giftigen Rauchs möglicherweise zur Evakuierung aufgefordert werden könnten.
Unterstützung für die kalifornischen Feuerwehrleute ist bislang aus sieben US-Bundesstaaten, Kanada und Mexiko eingetroffen. Auch das Militär steht bereit, um bei der Brandbekämpfung zu helfen. Der private Wetterdienst AccuWeather schätzt die Schäden und wirtschaftlichen Verluste auf bislang 135 bis 150 Milliarden Dollar.
(Bericht von Nathan Frandino und Lisa Richwine, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)