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17.09.2024 /12:00:00
Bundesbank - Hohe Zinsen haben Ertragslage der Banken deutlich verbessert

Frankfurt, 17. Sep (Reuters) - Die Gewinnstärke der deutschen Banken hat im Zuge der hohen Zinsen laut einer Untersuchung der Bundesbank deutlich zugenommen. Der zusammengefasste Gewinn vor Steuern der Institute sei 2023 mit 48,7 Milliarden Euro im Vorjahresvergleich um fast 80 Prozent gestiegen, teilte die Bundesbank am Dienstag in Frankfurt mit. "Alle betrachteten Bankengruppen wiesen höhere Jahresüberschüsse aus als im Jahr 2022", erklärte die deutsche Notenbank. Wegen der hohen Leitzinsen im Euroraum habe der Zinsüberschuss um 16,7 Prozent auf 106,9 Milliarden Euro zugenommen. Das sei der höchste Stand seit 25 Jahren

"Insgesamt waren rund zwei Drittel des gesamten Anstiegs der operativen Erträge im Berichtsjahr auf den kräftig gewachsenen Zinsüberschuss zurückzuführen", schreibt die Bundesbank. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte ab Sommer 2022 mit einer Serie von zehn Zinserhöhungen in Folge auf einen massiven Anstieg der Inflation reagiert. Die Teuerungsrate in der Euro-Zone war im Herbst 2022 zeitweise auf über zehn Prozent geklettert. Die EZB setzte die Zinsen um insgesamt 4,50 Prozentpunkte nach oben - der letzte Schritt erfolgte im September 2023. In diesem Jahr hat die EZB die Zinsen aber bereits wieder zwei Mal gesenkt.

"Im laufenden Jahr dürften allerdings ertragsbelastende Faktoren für die deutschen Banken an Bedeutung gewinnen", schreibt die Bundesbank. Als Gründe nannte sie ein herausforderndes Konjunkturumfeld sowie geopolitische Risiken. Auch bleibe das Kreditneugeschäft der Institute schwach. Die Umschichtung von Sichteinlagen in höher verzinste Termineinlagen werde sich voraussichtlich negativ auf den Zinsüberschuss auswirken. "Zudem dürften die Kreditausfallrisiken weiter ansteigen, was höhere Abschreibungen für notleidende Kredite bei deutschen Banken wahrscheinlicher macht", schreibt die Bundesbank.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Ralf Banser Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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