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15.10.2024 /12:54:33
FOKUS 1-Streit um Hoheitsrechte - Kollision von chinesischem mit philippinischem Schiff

(Neu: Stellungnahme Chinas)
Manila, 15. Okt (Reuters) - Im Streit zwischen China und
den Philippinen um Hohheitsrechte im Südchinesischen Meer ist es
erneut zu einem Zwischenfall gekommen. Ein Boot der sogenannten
chinesischen Seemiliz habe ein philippinisches Fischerboot in
der Nähe der Insel Thitu gerammt, teilte die philippinische
Fischereibehörde am Montagabend (Ortszeit) mit. In einem von der
Behörde veröffentlichten Video ist zu sehen, wie sich das
chinesische Boot mit der Bugnummer 00108 dem Schiff "Datu
Cabaylo" nähert. Durch die darauf folgende Kollision seien Teile
der Steuerbordseite des philippinischen Schiffes verbeult,
erklärte die Behörde.

Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums erklärte, ein philippinisches Schiff habe in chinesischen Gewässern einen gefährlichen Kurs gesteuert und sei mit einem chinesischen Fischerboot zusammengestoßen. "China fordert die Philippinen auf, die territoriale Souveränität und die maritimen Rechte und Interessen Chinas im Südchinesischen Meer ernsthaft zu respektieren", sagte die Sprecherin. Die Philippinen sollten Handlungen unterlassen, die die Lage verkomplizieren könnten.

Vergangene Woche hatte der philippinische Präsident
Ferdinand Marcos Jr. beim Gipfeltreffen der südostasiatischen
Staatengemeinschaft (Asean) gefordert, Verhandlungen über einen
Verhaltenskodex für das Südchinesische Meer zu beschleunigen.
Alle Parteien müssten "ernsthaft offen dafür sein, Differenzen
wirklich zu managen" und die Spannungen zu verringern, hatte
Marcos erklärt.
 
China beansprucht fast das gesamte Südchinesische Meer
als eigenes Hoheitsgebiet, einschließlich der von den
Philippinen besetzten Thitu. Die Volksrepublik erkennt ein
Urteil des internationalen Ständigen Schiedshofs in Den Haag
nicht an, wonach ihre Ansprüche keine Grundlage haben. Die
Philippinen werfen China vor, in den umstrittenen Gewässern eine
"Seemiliz" kreuzen zu lassen. Die Regierung in Peking hat dazu
erklärt, es handele sich um zivile Schiffe.

(Bericht von Neil Jerome Morales und Karen Lema, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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