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Wien, 15. Okt (Reuters) - In Österreich hat sich das Geschäft mit Unternehmenskrediten weiter abgekühlt. Aufgrund der anhaltenden Rezession und der schwachen Investitionstätigkeit sei die Nachfrage nach neuen Darlehen im dritten Quartal erneut gesunken, womit sie nun seit zwei Jahren rückläufig ist. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten vierteljährlichen, europaweiten Umfrage der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) unter den führenden Banken hervor. Leicht gestiegen sei hingegen erneut die Nachfrage der privaten Haushalte nach Wohnbaukrediten. Auch im Schlussquartal rechnen die Geldhäuser mit einer steigenden Nachfrage. Das historische Tief bei der Nachfrage nach Wohnraumfinanzierungen dürfte somit Anfang 2024 überwunden worden sein, so die OeNB.
Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten war ab Mitte 2022 infolge der von der Europäischen Zentralbank (EZB) eingeleiteten Zinswende stark eingebrochen. Auch bei den Unternehmenskrediten wirkten sich die gestiegenen Zinsen - bis zum zweiten Quartal 2024 - dämpfend auf die Nachfrage aus.
Darüber hinaus hat sich der Umfrage zufolge die Risikoeinschätzung der Banken hinsichtlich der allgemeinen Wirtschaftslage und Kreditwürdigkeit der Firmen schrittweise verschlechtert. Das habe dazu geführt, dass die Institute ihre Kriterien für die Vergabe von Unternehmenskrediten verschärft haben. Vor allem bei kleinen und mittleren Firmen seien vermehrt Kreditanträge abgelehnt worden.
Österreich befindet sich seit dem zweiten Halbjahr 2022 in einer Rezession. Aktuelle Prognosen gehen auch für das laufende Jahr von einem weiteren Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus. Für 2025 wird bestenfalls ein moderates Wirtschaftswachstum erwartet.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)