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15.10.2024 /11:48:57
NAHOST-TICKER-UN: Meisten Opfer von Angriff auf Nordlibanon Frauen und Kinder

15. Okt (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um die Konflikte in Nahost. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

11.35 Uhr - Die meisten Todesopfer des israelischen Angriffs auf Aitou im Norden des Libanons sind nach Angaben des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte Frauen und Kinder. "Wir hören, dass unter den 22 getöteten Menschen zwölf Frauen und zwei Kinder waren", sagt Jeremy Laurence, Sprecher des UN-Menschenrechtsbüros, auf einer Pressekonferenz in Genf. "Unseres Wissens war es ein vierstöckiges Wohngebäude, das getroffen wurde." Angesichts dieser Faktoren gebe es ernste Bedenken im Hinblick auf das humanitäre Völkerrecht, also das Kriegsrecht und die Grundsätze der Verhältnismäßigkeit. Laurence fordert eine Untersuchung des Vorfalls. Das israelische Militär hat am Montag erstmals die überwiegend von Christen bewohnte Region Aitou im Nordlibanon angegriffen.

11.15 Uhr - Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Militäroffensive vor einem Jahr mindestens 42.344 Menschen getötet worden. Mindestens 99.013 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden. Unter den Opfern sind auch zahlreiche Frauen und Kinder.

11.11 Uhr - Der Leiter des Internationalen Roten Kreuzes im Gazastreifen, Adrian Zimmermann, erklärt, die Menschen im Norden des Palästinenser-Gebietes müssten fliehen können, ohne sich weiteren Gefahren auszusetzen. "Angesichts der anhaltenden intensiven Feindseligkeiten und Evakuierungsbefehle im Norden Gazas sind Familien mit unvorstellbarer Angst, dem Verlust von Angehörigen, Verwirrung und Erschöpfung konfrontiert." Viele Menschen, darunter Kranke und Behinderte, könnten das Gebiet aber nicht verlassen, sie stünden unter dem Schutz des humanitären Völkerrechtes. "Es müssen alle möglichen Vorkehrungen getroffen werden, um sicherzustellen, dass ihnen kein Schaden zugefügt wird. Jeder Vertriebene hat das Recht, sicher nach Hause zurückzukehren." Das israelische Militär fordert die Bewohnerinnen und Bewohner im Norden auf, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit im südlichen Gazastreifen zu bringen. Nach palästinensischen Angaben und den Vereinten Nationen zufolge gibt es im Gazastreifen aber keinen sicheren Ort.

11.04 Uhr - Das israelische Militär riegelt nach Einschätzung des UN-Menschenrechtsbüros den Norden des Gazastreifens ab. Das Militär scheine, "Nord-Gaza vollständig vom Rest des Gazastreifens abschneiden" zu wollen. Israelische Truppen kehren in Gebiete im Norden des Küstenstreifens zurück, die in den ersten Monaten des seit einem Jahr dauernden Krieges massiv bombardiert wurden. So ist das historische Flüchtlingslager Dschabalia seit über zehn Tagen im Fokus des Beschusses und eingekesselt.

10.45 Uhr - Bei Angriffen des israelischen Militärs im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben am Dienstag mehr als 40 Menschen getötet worden. Mindestens elf Menschen seien allein in Dschabalia, dem größten der acht historischen Flüchtlingslager, getötet worden, teilt die Gesundheitsbehörde mit. Dschabalia ist seit mehr als zehn Tagen im Fokus der israelischen Militäroffensive. In Bani Suhaila im Osten der Stadt Chan Junis seien zehn Menschen ums Leben gekommen, als ein Haus von einer israelischen Rakete getroffen worden sei. Auch in Sabra, einem Vorort von Gaza-Stadt, wurden drei Häuser beschossen. Rettungskräften zufolge wurden zwei Leichen geborgen, zwölf wurden noch in den Trümmern vermutet. Fünf Menschen wurden den Angaben zufolge beim Beschuss eines Hauses im Lager Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens getötet.

10.13 Uhr - Italien fordert angesichts der israelischen Angriffe auf die Unifil-Friedenstruppe im Libanon mehr Sicherheit für die Blauhelm-Soldaten. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bezeichnet das Vorgehen des israelischen Militärs als ungerechtfertigt. Italien verteidige das Recht Israels auf ein Leben in Frieden und Sicherheit. Dies müsse aber unter Einhaltung des humanitären Völkerrechtes geschehen. "Wir glauben, dass die Haltung der israelischen Streitkräfte völlig ungerechtfertigt ist." Es sei "ein eklatanter Verstoß" gegen die UN-Resolution zur Beendigung der Feindseligkeiten zwischen der Hisbollah und Israel. Meloni äußert sich im Senat vor dem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs am 17. und 18. Oktober in Brüssel. Das israelische Militär hat wiederholt das Unifil-Hauptquartier im Süden des Libanons beschossen, mehrere Blauhelm-Soldaten wurden verletzt. Italien ist mit mehr als 1000 Soldaten einer der größten Truppensteller für die Unifil und hat zudem im Rahmen des bilateralen Ausbildungseinsatzes Mibil Soldaten im Libanon stationiert.



05.05 Uhr - Israel signalisiert Bereitschaft zum Dialog mit den USA, unterstreicht jedoch gleichzeitig seine Autonomie in Entscheidungsfragen. Israel würde den USA zwar Gehör schenken, aber werde letztendlich eigene Entscheidungen basierend auf nationalen Interessen treffen, erkärt das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Die Erklärung bezieht sich auf einen Artikel der Zeitung "Washington Post", demzufolge Netanjahu der Regierung von Präsident Joe Biden mitgeteilt habe, Israel würde im Falle eines Angriffs auf den Iran militärische Ziele ins Visier nehmen, nicht jedoch Nuklear- oder Ölanlagen.

04.58 Uhr - Das US-Präsidialamt warnt den Iran vor "schwerwiegenden Konsequenzen" im Falle eines Angriffs auf den ehemaligen Präsidenten Donald Trump oder andere US-Bürger. "Wir betrachten dies als eine Angelegenheit der nationalen und inneren Sicherheit von höchster Priorität und verurteilen den Iran aufs Schärfste für diese dreisten Drohungen", sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses, Sean Savett. Die USA beobachteten die iranischen Drohungen gegen den damaligen Präsidenten Donald Trump seit Jahren sehr genau. Der Iran müsse mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen, sollte es zu einem Angriff auf US-Bürger kommen, einschließlich aktiver und ehemaliger Regierungsmitglieder.

00.36 Uhr - Bei Protesten gegen die US-Hilfe für Israel werden nach Polizeiangaben 206 Menschen vor der New Yorker Börse festgenommen. Die Demonstranten, viele von ihnen Mitglieder jüdischer Aktivistengruppen, fordern ein Ende der Unterstützung der USA für Israels Krieg im Gazastreifen. Mit Sitzblockaden und Sprechchören wie "Lasst Gaza leben" und "Stoppt die Finanzierung des Völkermords" machen sie auf ihr Anliegen aufmerksam. Einige Teilnehmer durchbrechen die Polizeiabsperrungen vor dem ikonischen Börsengebäude nahe der Wall Street in Lower Manhattan. Keiner der Demonstranten dringt in die Börse ein. Die Proteste richten sich auch gegen US-Rüstungskonzerne und Waffenhersteller. Die Organisatoren sprechen von rund 500 Teilnehmern.

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