21. Jan (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
19.40 - Ein Zuschuss der US-Regierung für die Entwicklung eines Vogelgrippe-Impfstoffs beschert Moderna <MRNA.O> einen Kurssprung. Die Titel des US-Biotechnologieunternehmens klettern an der Wall Street um 5,5 Prozent. Das US-Gesundheitsministerium hat Moderna eine Subvention in Höhe von 590 Millionen Dollar gewährt, um die Entwicklung dessen Vogelgrippe-Impfstoffs zu beschleunigen. Moderna bereitet sich nach eigenen Angaben darauf vor, den experimentellen Impfstoff mRNA-1018 auf der Grundlage vorläufiger Daten aus Studien im frühen und mittleren Stadium in Studien im Spätstadium zu überführen.
15.25 Uhr - Einen Tag nach der Vereidigung von Donald Trump zum US-Präsidenten werfen Anleger die Aktien seiner Firma aus den Depots. Die Titel des Medienunternehmens Trump Media & Technology <DJT.O> geben vor US-Handelsstart fast sieben Prozent nach. "Die Aktionäre von Trump Media & Technology könnten überrascht sein, dass sich der neue Präsident positiv über die konkurrierende Social-Media-Plattform TikTok geäußert hat", sagt Dan Coatsworth, Analyst beim Broker AJ Bell. "Das ist aber reine Spekulation. Die Aktie von Trump Media ist grundsätzlich sehr volatil, und es wird auch so bleiben."
15.10 Uhr - Die energiepolitischen Entscheidungen von Donald Trump geben den Aktien aus dem US-Atomkraftsektor Auftrieb. Die Papiere von Unternehmen wie Nuscale <SMR.N>, Vistra <VST.N> und Nano <NNE.O> gewinnen vorbörslich 4,4 bis 6,2 Prozent. Der neue US-Präsident hat den nationalen Notstand ausgerufen, um die Energieförderung zu steigern. Dabei hatte der designierte US-Energieminister Chris Wright angedeutet, dass er der Öl-, Gas- und Kernkraftproduktion Vorrang einräumen würde. Trumps Verbot für den Bau neuer Windparks auf See drückt indes die Titel der Spezialisten für erneuerbare Energie. Die Aktien des dänischen Anbieters Orsted, der milliardenschwere Abschreibungen auf ein US-Projekt angekündigt hatte, rutschen um 13,5 Prozent ab. Anteilsscheine von Rivalen wie EDP Renovaveis <EDPR.LS>, Vestas und Nordex <NDXG.DE> verlieren zwischen 1,4 und 2,4 Prozent.
14.15 Uhr - Eine Klage wegen illegaler Rezepte setzt die US-Apothekenkette Walgreens Boots Alliance <WBA.O> unter Druck. Die Titel des Unternehmens aus Illinois rutschen vor US-Handelsstart um 6,6 Prozent. Das US-Justizministerium hat Walgreens vorgeworfen, wissentlich Millionen von Rezepten für süchtig machende Schmerzmittel und andere Medikamente ausgestellt zu haben, für die es keinen medizinischen Zweck gegeben habe. "Wir sehen dies vorerst als ein Schlagzeilenrisiko", schreiben die Experten des Brokers Evercore ISI. "Dieser Fall gibt den Gerichten die Möglichkeit, die Verpflichtungen der Apotheker bei der Ausstellung von Rezepten in Zukunft genauer festzulegen."
13.50 Uhr - Der Kampf des neuen US-Präsidenten gegen die Drogenkriminalität und die illegale Migration stützt die Aktien der privaten Gefängnisbetreiber. Die Papiere der Unternehmen CoreCivic <CXW.N> und Geo <GEO.N> gewinnen vor US-Börsenstart 2,4 und knapp ein Prozent. Der neue US-Staatschef Donald Trump kündigte an seinem ersten Tag im Amt die konsequente Abschiebung von Einwanderern ohne Aufenthaltsberechtigung an. Im Grenzgebiet zu Mexiko sollen der nationale Notstand ausgerufen und weitere Streitkräfte dorthin entsendet werden. Drogenkartelle will Trump als Terrororganisationen einstufen.
13.25 Uhr - Ein positiver Analystenkommentar und anhaltende Spekulationen auf eine Übernahme treiben die Aktien des US-Chipkonzerns Intel <INTC.O> in die Höhe. Die Papiere legen im vorbörslichen Handel an der Wall Street um 3,6 Prozent zu. Damit weiten sie ihre Gewinne von gut neun Prozent am Freitag aus. Wie das auf die Chipbranche spezialisierte Online-Nachrichtenportal SemiAccurate zum Wochenschluss berichtet hatte, erwägt ein ungenanntes Unternehmen, Intel "ganz" zu kaufen. Nun trägt auch eine Hochstufung zur Kauflaune der Anleger bei: Die Experten der britischen Großbank HSBC haben die Titel des Unternehmens auf "Hold" von zuvor "Reduce" heraufgesetzt. Das Risiko im Zusammenhang mit dem Rücktritt von Konzernchef Pat Gelsinger und der neuen Strategie von Intel sei wahrscheinlich bereits im Aktienpreis enthalten, hieß es.
12.58 Uhr - Die Unsicherheit rund um die Handelspolitik der USA nach der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus lässt Anleger Zuflucht bei Gold <XAU=> suchen. Das Edelmetall verteuert sich um bis zu 0,9 Prozent auf 2732 Dollar je Feinunze. Damit nahm der Goldpreis wieder Kurs auf sein im Oktober erzieltes Allzeithoch von 2790,15 Dollar. Angesichts der Unsicherheit durch die 'Trump-Swings' könne der Goldpreis bis Mitte des Jahres 3000 Dollar pro Feinunze erreichen, prognostizierte Julia Khandoshko vom Broker Mind Money. Gold gilt in Zeiten wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheit als sichere Anlage.
11.30 Uhr - Die Aktien der Raiffeisen Bank International(RBI) sinken nach einem Gerichtsurteil in Russland um 3,4 Prozent. Die österreichische Großbank hatte am Montag mitgeteilt, dass die Richter den Baukonzern Strabag, seine österreichischen Kernaktionäre und die russische RBI-Tochter AO Raiffeisenbank zur Zahlung von 2,04 Milliarden Euro an den russischen Strabag-Aktionär Rasperia verurteilt hätten. Zudem habe das Gericht bestimmt, dass das Urteil gegen Vermögenswerte der AO Raiffeisenbank vollstreckt werden könne. Als Reaktion darauf werde diese eine möglicherweise milliardenschwere Rückstellung bilden.
11.00 Uhr - Nach den von US-Präsident Donald Trump vorgestellten Plänen zur Steigerung der Ölförderung in den USA gibt der Ölpreis nach. Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich um bis zu ein Prozent auf 79,33 Dollar je Barrel. Der Preis für US-Öl WTI <CLc1> fällt um zwei Prozent auf bis zu 76,30 Dollar je Barrel. Trump legte am Montag einen umfassenden Plan zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren für Öl-, Gas- und Stromprojekte vor. Zudem sagte er, dass seine Regierung aufhören könnte, Öl aus Venezuela zu kaufen. Für Preisdruck sorgte auch der stärkere Dollar, da er Öl für Besitzer anderer Währungen teurer macht.
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