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Microsofts KI-Investitionen stützen Chipwerte in Europa |
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Börsianer pessimistischer für Euro-Konjunktur |
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Warten auf deutsche Inflationsdaten um 14.00 Uhr (MEZ) |
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Erweiterte Partnerschaft mit Xpeng gibt VW Auftrieb |
(Neu: Europäische Börsen) |
Frankfurt, 06. Jan (Reuters) - Steigende Kurse bei den |
Technologiewerten haben die Börsen in Europa zum Wochenstart ins |
Plus gehievt. Der Dax <.GDAXI> notierte am Montag gegen Mittag |
ein halbes Prozent fester bei 20.005 Punkten. Der |
EuroStoxx50 <.STOXX50E> gewann knapp ein Prozent auf 4914 Zähler. |
Die Anleger griffen beherzt vor allem bei den Aktien von |
Unternehmen wie Infineon <IFXGn.DE>, ASML <ASML.AS>, ASMI <ASMI.AS> |
und STMicroelectronics <STMPA.PA> zu. Die Papiere gewannen vier |
bis fünf Prozent und trieben damit den europäischen |
Technologie-Branchenindex <.SX8P> um 2,4 Prozent in die Höhe. |
Der Boom bei den Chipwerten wurde vor allem von den jüngsten Investitionsplänen von Microsoft <MSFT.O> angeheizt. Der US-Softwareriese will im laufenden Geschäftsjahr 2025 etwa 80 Milliarden Dollar in den Bau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) investieren. Das schrieb Microsoft-Vizepräsident Brad Smith in einem Blogeintrag am Freitag. "Die Nachfrage der großen US-Tech-Unternehmen nach KI-Funktionalitäten ist derzeit unersättlich. Daher muss man davon ausgehen, dass die Nachfrage nach Halbleiterchips auch 2025 extrem stark sein wird", sagt Susannah Streeter, Managerin bei der Investitionsgesellschaft Hargreaves Lansdown.
Gleichzeitig blicken Börsianer auch zu Beginn des neuen Jahres sehr pessimistisch auf die Konjunktur in der Euro-Zone. Das entsprechende Stimmungsbarometer sank im Januar um 0,2 Punkte auf minus 17,7 Zähler, wie die Beratungsfirma Sentix zu ihrer monatlichen Umfrage unter mehr als 1000 Investoren mitteilte. Das ist der schlechteste Wert seit November 2023. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten sogar mit einem Rückgang auf minus 18,0 Punkte gerechnet. "Die Konjunktur in Euroland droht noch tiefer in die Krise zu geraten", lautet das Fazit von Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. "Es ist eindeutig die Schwäche der wichtigsten Volkswirtschaft der Euro-Zone, Deutschland, welche jegliche Aufwärtsdynamik zunichtezumachen scheint."
Im Fokus der Anleger steht nun die Veröffentlichung der Zahlen zur deutschen Inflation um 14.00 Uhr (MEZ). Diese dürfte im Dezember nach Prognosen von Ökonomen den dritten Monat in Folge gestiegen sein. Das erwartete Plus von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat wäre die höchste Teuerungsrate seit Mai 2024. "Vor allem in der zweiten Monatshälfte haben steigende Ölpreise ihren Beitrag zu höheren Benzin- und Dieselpreisen geliefert, während in der ersten Monatshälfte an den Tankstellen noch weniger bezahlt werden musste als im Monat zuvor", schrieben die Experten der Helaba.
Gefragt bei den Einzelwerten waren unter anderem die Aktien von Volkswagen <VOWG_p.DE>, die um 3,5 Prozent zulegten. Der Wolfsburger Automobilhersteller und der chinesische Elektroautobauer Xpeng <9868.HK> bauen ihre Zusammenarbeit im Bereich der Ladeinfrastruktur aus.
Um rund ein halbes Prozent nach unten ging es indes für Qiagen <QIA.DE>. Die Experten der US-Investmentbank Morgan Stanley hatten die Titel des Diagnostikkonzerns auf "Equal-Weight" nach zuvor "Overweight" herabgestuft.
An der Börse in Amsterdam trieb eine Partnerschaft in den USA die Aktien des niederländischen Konzerns TomTom <TOM2.AS> an. Die Titel des Herstellers von Navigationsgeräten und digitalen Landkarten schnellten um sechs Prozent nach oben. Der kalifornische Geoinformationssystem-Spezialist Esri werde die Karten und Verkehrsdaten von TomTom in seine Plattform integrieren, teilten die Niederländer mit.
(Bericht von Zuzanna Szymanska, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)