Berlin, 08. Jan (Reuters) - Ärzte sind einer Studie zufolge die Spitzenverdiener in Deutschland. Sie kommen auf ein Mediangehalt von 98.750 Euro brutto im Jahr, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Gehaltsreport 2025 der Jobplattform Stepstone hervorgeht. Zum Vergleich: Vollzeit-Arbeitnehmer bekommen im Median rund 45.800 Euro brutto jährlich. Das heißt, es gibt exakt gleich viele Gehälter, die niedriger und die höher als das Mediangehalt liegen.
Auf Rang zwei liegt die Berufsgruppe Banken & Versicherungen (59.500 Euro), gefolgt von Ingenieuren (58.500 Euro) und Unternehmensberatern (58.250 Euro). Angestellte im Groß- und Einzelhandel (37.750 Euro) und im Gastgewerbe (37.250 Euro) bilden die Schlusslichter.
Unterschiede gibt es nicht nur zwischen den einzelnen Berufsgruppen, sondern auch regional. Ganz oben steht Hamburg mit 52.000 Euro. Danach folgen Baden-Württemberg, Hessen und Bayern mit Bruttomediangehältern von jeweils mindestens 50.000 Euro. Schlusslichter sind Mecklenburg-Vorpommern (39.500 Euro) und Sachsen-Anhalt (39.750 Euro). Unter den Landeshauptstädten stechen München (58.000 Euro) und Stuttgart (56.250 Euro) heraus. Weitere Großstädte mit Top-Gehalt sind Frankfurt am Main (57.250 Euro) und Düsseldorf (52.500 Euro).
Akademiker verdienen mehr: Vollzeitbeschäftigte mit Hochschulabschluss kommen den Angaben zufolge auf 60.500 Euro. Das sind rund 40 Prozent mehr als Beschäftigte ohne Studienabschluss (43.100 Euro) erhalten. Bezahlt macht sich zudem Personalverantwortung: Wer ein Team leitet, erzielt ein Bruttomediangehalt von 53.250 Euro. Ohne Personalverantwortung sind es 43.300 Euro.
Stepstone hat für die Studie eine Million Gehaltsdaten analysiert. Zudem wurden 5800 Menschen befragt, darunter mehr als 800 Recruiter. Dabei kam außerdem heraus: Obwohl bis Mitte 2026 die EU-Entgelttransparenzrichtlinie in Deutschland umgesetzt werden muss, fühlt sich die Hälfte der Unternehmen nicht ausreichend darauf vorbereitet. Weiteren 21 Prozent ist die Richtlinie nach eigenen Angaben bislang unbekannt. "Bereits in anderthalb Jahren fordert die EU von Unternehmen mehr Gehaltstransparenz", sagte Stepstone- Arbeitsmarktexperte Tobias Zimmermann. "Auch wenn die Vorgabe erst in deutsches Recht übertragen werden muss ? Gehaltstransparenz wird auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr wegzudenken sein."
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)