Ankara, 07. Jan (Reuters) - Die Türkei droht der kurdischen YPG-Miliz in Syrien mit einem Angriff. Die Regierung in Ankara werde eine grenzüberschreitende Offensive gegen die Miliz im Nordosten Syriens starten, wenn die Gruppe die Forderungen Ankaras nicht erfülle, sagte der türkische Außenminister Hakan Fidan am Dienstag in einem Interview. Er forderte die neuen syrischen Machthaber auf, das Problem zu lösen. Die Türkei hat bereits mehrere Militäroffensiven in Nordsyrien geführt, die sich auch gegen die YPG richteten. Ankara sieht in der YPG einen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und betrachtet beide als Terrororganisationen. Seit dem Sturz des ehemaligen syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im vergangenen Monat durch Rebellen, von denen einige von der Türkei unterstützt werden, fordert Ankara, dass sich die YPG auflöst.
In einem Gespräch mit dem Sender CNN Turk sagte Fidan, die Türkei sei der Ansicht, dass die neue syrische Regierung das Problem der Präsenz der YPG angehen müsse. Er fügte jedoch hinzu, dass dies einige Zeit dauern könne, da in Damaskus eine Übergangsphase im Gange sei. Auf die Frage, was die Türkei tun würde, wenn Damaskus nicht in der Lage sei, das Problem zu lösen, antwortete Fidan, "was auch immer notwendig ist". Auf die Frage, was das bedeute, sagte er "eine Militäroperation". Die neue syrische Führung habe die Macht, die YPG auch allein zu bekämpfen. In Nordsyrien hält die Türkei infolge ihrer Militäreinsätze Grenzgebiete besetzt und arbeitet dabei mit Rebellengruppen zusammen.
(Bericht von Tuvan Gümrükcü, geschrieben von Birgit Mittwollen Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)