Caracas, 10. Jan (Reuters) - Die venezolanische Oppositionsführerin Maria Corina Machado ist am Donnerstag freigelassen worden. Kurz zuvor war sie beim Verlassen einer Demonstration im Osten von Caracas festgenommen worden. Dies teilte ihre Bewegung Vente Venezuela mit. "Ich bin jetzt an einem sicheren Ort und entschlossener denn je", schrieb Machado nach ihrer Freilassung auf der Plattform X und kündigte an, sie werde am Freitag näher erläutern, was im Verlauf des Protests geschehen sei.
Machados Bewegung Vente Venezuela hatte zuvor mitgeteilt, die Oppositionsführerin sei während der Zeit ihrer Festnahme gezwungen worden, mehrere Videos aufzunehmen. Regierungsvertreter wie Innenminister Diosdado Cabello hatten dagegen erklärt, Berichte über ihre Verhaftung seien "eine Erfindung, eine Lüge".
Die 57-jährige Machado war im August an einen unbekannten Ort untergetaucht. Der mit ihr verbündete ehemalige Präsidentschaftskandidat Edmundo Gonzalez hält sich im Ausland auf und hatte eigentlich erklärt, vor dem Amtsantritt von Nicolas Maduro am Freitag ins Land zurückzukehren. Die Regierung hat angekündigt, ihn in diesem Fall festnehmen zu wollen.
Maduro soll für eine dritte Amtszeit von sechs Jahren vereidigt werden. Die Opposition protestiert landesweit in letzter Minute, um Druck auszuüben.
Die Wahlbehörde und das Oberste Gericht hatten Maduro zum Wahlsieger der Abstimmung im Juli erklärt. Die Opposition weist dies zurück. Detaillierte Wahlergebnisse wurden nie veröffentlicht. Die Regierung wirft der Opposition vor, faschistische Verschwörungen gegen sie zu schüren.
Der 62-jährige Maduro ist seit dem Tod seines Vorgängers Hugo Chavez im Jahr 2013 im Amt. Das Land mit reichen Erdölvorkommen steckt seit Jahren in einer tiefen wirtschaftlichen und humanitären Krise. Millionen Venezolaner haben das Land verlassen.
(Bericht von Vivian Sequera, Mayela Armas und Deisy Buitrago in Caracas und Mircely Guanipa in Maracay, geschrieben von Esther Blank. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)