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14.10.2024 /16:13:59
Stahlfirma Voestalpine überrascht mit Gewinnwarnung - Aktie stürzt ab

Wien, 14. Okt (Reuters) - Der Stahlkonzern Voestalpine muss wegen Einmaleffekten sowie einer weiteren Markteintrübung in Europa seine Prognose für das Gesamtjahr deutlich stutzen. Für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2024/25 werde nun ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von etwa 1,4 Milliarden Euro erwartet, teilte das österreichische Unternehmen am Montag mit. Bereits Anfang August hatte die Voestalpine an ihren Zielen geschraubt. Für das Ebitda wurde damals ein Wert am unteren Ende der zuvor in Aussicht gestellten Bandbreite von 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro angekündigt.

Dem Konzern mit Sitz in Linz macht insbesondere der schwächelnde Automobilmarkt in Deutschland und die geringe Nachfrage nach Auto-Komponenten und Werkzeugstahl zu schaffen. Neben einer Restrukturierung des Geschäftsbereichs wurde im Frühjahr der Verkauf der deutschen Edelstahltochter Buderus beschlossen. Aufgrund der erforderlichen quartalsweisen Bewertung der Sparte wegen der aktuellen Verhandlungen mit Interessenten würden im zweiten Quartal 2024/25 negative Einmaleffekte in Höhe von etwa 50 Millionen Euro anfallen, teilte die Voestalpine weiter mit.

Für das von Juli bis Ende September laufende Quartal sei nun mit einem Ebitda von etwa 300 Millionen Euro und einem Betriebsgewinn (Ebit) von etwa 110 Millionen Euro zu rechnen, hieß es. Das Halbjahresergebnis, dessen Veröffentlichung für den 13. November geplant ist, wird damit nach Angaben des Unternehmens unter der aktuellen Markterwartung liegen.

An der Wiener Börse stürzten die Voestalpine-Aktien in der Spitze sechs Prozent ab. Die Erste Group zeigte sich in einer Erstreaktion überrascht über das Ausmaß und den Zeitpunkt der Gewinnwarnung. Das Voestalpine-Management habe erst bei der Investorenkonferenz der Bank in der Vorwoche versichert, dass sich die Märkte größtenteils gemäß den Erwartungen entwickelt hätten und der schwächelnde Automobilsektor Anzeichen einer Bodenbildung zeige.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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