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30.09.2024 /11:13:49
Adler Group veröffentlicht Geschäftsberichte - Finanzchef geht

Düsseldorf, 30. Sep (Reuters) - Der angeschlagene Immobilienkonzern Adler Group <ADJ.DE> hat nach langer Verzögerung seine geprüften Geschäftsberichte für 2022 und 2023 veröffentlicht und sieht sich nun für die Zukunft gerüstet. "Die Prüfungsergebnisse und die neue Kapitalstruktur bieten uns eine solide Grundlage für die nächsten Jahre", sagte Adler-Chef Thierry Beaudemoulin am Montag. Finanzchef Thomas Echelmeyer kehrt dem Unternehmen aber den Rücken. Thorsten Arsan solle sein Nachfolger werden, teilte die Adler Group weiter mit. Arsan sei ein Branchenexperte.

Adler hatte in der Immobilien-Krise Milliardenverluste angehäuft. Der Konzern wurde aber auch durch hausgemachte Probleme belastet - die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hatte der Adler Group das Testat für den Jahresabschluss 2021 verweigert. Das Mandat für 2022 hatte die KPMG nicht annehmen wollen. Die Avega Revision mit Sitz in Luxemburg war dann verpflichtet worden. Sie und drei weitere Wirtschaftsprüfungsgesellschaften schauten in die Bücher, die Zahlen seien nun "ohne jegliche Anpassungen" in den Jahresabschlüssen 2022 und 2023 veröffentlicht worden, sagte der Verwaltungsratsvorsitzende Stefan Brendgen.

Die Adler Group verfügt noch über rund 25.000 Wohnungen, die sich vor allem in Berlin und Nordrhein-Westfalen befinden. Im Jahr 2021 waren es noch über 70.000 Wohnungen - viele davon wurden zum Abbau von Schulden verkauft. Größter Aktionär ist mit einem Anteil von 15,88 Prozent der deutsche Branchenprimus Vonovia <VNAn.DE>. Im Jahr 2022 hatte die Adler Group einen Verlust von knapp 1,7 Milliarden Euro angehäuft, im Jahr 2023 waren es rund 1,8 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2024 summierte sich das Minus auf 507 Millionen Euro - doch musste der Immobilieninvestor seine Bestände nicht mehr so stark abwerten wie in den Jahren zuvor. "Wir erwarten eine Stabilisierung der Bewertung unseres Wohnungsbestands", unterstrich Beaudemoulin nun erneut. Adler werde sich von weitere Beständen trennen, machte er deutlich: "Obwohl wir nun weniger unmittelbaren Druck haben, Portfolioverkäufe durchzuführen, wird die Adler Group weiterhin ein aktiver Partner am Markt sein."

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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