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17.01.2025 /19:49:05
TOP-THEMA-Oberstes Gericht schmettert TikTok-Klage gegen US-Verbot ab

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Richter: TikTok-Verbot beeinträchtigt Redefreiheit nicht



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Biden legt Entscheidung über TikToks Zukunft in Trumps Hände



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Trump hält sich vorerst bedeckt
 
(Neu: Details, Zitate, Reaktion TikTok, Gespräch Trump/Xi)
- von Andrew Chung und John Kruzel
Washington, 17. Jan (Reuters) - Im Kampf gegen das
Verbot in den USA muss TikTok eine weitere Niederlage
einstecken. Der Oberste Gerichtshof der USA wies am Freitag eine
Klage der Kurzvideo-Plattform ab. Den Richtern zufolge
beschränke das entsprechende US-Gesetz nicht das von der
Verfassung garantierte Recht auf Redefreiheit. "Es besteht kein
Zweifel daran, dass TikTok für mehr als 170 Millionen Amerikaner
ein weitreichendes Instrument für Meinungsäußerungen und
Engagement darstellt", begründeten die Richter ihre
Entscheidung. "Aber der Kongress hat entschieden, dass die
Veräußerung notwendig ist, um gut begründete Bedenken
hinsichtlich der nationalen Sicherheit in Bezug auf die Praxis
der Datenerhebung und die Beziehungen zu einem ausländischen
Gegner zu berücksichtigen."

TikTok und die Konzernmutter ByteDance stehen wegen ihrer Nähe zur chinesischen Regierung unter Spionageverdacht. Daher verabschiedete der US-Kongress im vergangenen Jahr mit großer überparteilicher Mehrheit ein Gesetz, das ByteDance dazu verpflichtet, sein US-Geschäft bis zum 19. Januar zu verkaufen. Ansonsten wird TikTok landesweit gesperrt. Dagegen hatte das Unternehmen geklagt.

UHR TICKT UNERBITTLICH HERUNTER

Nach der Entscheidung des Supreme Court steht TikTok in den USA unmittelbar vor dem Aus. Ein Verkauf bis zum Sonntag gilt als unwahrscheinlich, obwohl es Spekulationen um einen Deal mit dem Milliardär Elon Musk oder einem anderen Milliardär gab. Letzterer betonte, sein Konsortium erfülle die Vorgaben für eine rasche Übernahme der vor allem bei Jugendlichen beliebten Plattform.

Daneben könnte der scheidende US-Präsident Joe Biden TikTok einen Rettungsring zuwerfen. Er kann die Frist für den Zwangsverkauf um bis zu 90 Tage verlängern, sofern er Fortschritte bei entsprechenden Verhandlungen erkennt. Nach Einschätzung des Anwalts Colin Costello von der Kanzlei Freshfields würde hierzu bereits ein einfaches Eckpunktepapier zwischen ByteDance und einem potenziellen Käufer ausreichen.

Die aktuelle US-Regierung bekräftigte am Freitag ihre Einschätzung, dass TikTok den Bürgern erhalten bleiben solle - allerdings unter amerikanischer Leitung oder unter einem anderen Eigentümer, der den US-Bedenken in Bezug auf die nationale Sicherheit Rechnung trage. Eine endgültige Entscheidung müsse die kommende Regierung fällen.

TRUMP ENTSCHEIDET ÜBER TIKTOK-SCHICKSAL

Damit liegt der Ball im Feld von Donald Trump, der am Montag - einen Tag nach dem möglichen Verbot - für seine zweite Amtszeit als US-Präsident vereidigt wird. Er hatte das Verfahren gegen TikTok zwar vor einigen Jahren ins Rollen gebracht, sich zuletzt aber gegen ein Verbot ausgesprochen. In einem TV-Interview betonte er, dass das Schicksal von TikTok in seinen Händen liege. Wie seine Entscheidung aussehen werde, sagte er aber nicht. Sie werde in nicht allzu ferner Zukunft fallen. Er habe das Thema TikTok bei einem "sehr gut" verlaufenen Gespräch mit Chinas Staatspräsident Xi Jinping diskutiert. Bei dem Telefonat ging es auch um andere Fragen wie die Handelsbeziehungen und die Zukunft der Inselrepublik Taiwan, die China als eigenes Territorium betrachtet. Daraufhin bedankte sich der TikTok-Chef Shou Zi Chew bei Trump für dessen Einsatz, eine Lösung für den Streit zu finden und die App US-Nutzern weiterhin zugänglich zu machen. Shou soll bei Trumps Amtseinführung einen "Ehrenplatz" erhalten.

Trump könnte das Justizministerium anweisen, das Gesetz nicht zu vollziehen, erläuterte der Rechtsexperte Costello. Nach Einschätzung des Juraprofessors Anupam Chander von der Georgetown University könnte er aber auch in einem Dekret verfügen, dass der Erhalt von TikTok positiv für die nationale Sicherheit sei, weil es Nutzer vom Wechsel zur App RedNote abhalte. Deren Betreiber sitzen in China und unterliegen der dortigen Zensur. Dies wäre allerdings ein Affront gegen den Kongress, betonte Chander. Außerdem könnte es einen Präzedenzfall schaffen. "Wenn man dem Präsidenten unbeschränkte Befugnisse im Bereich der nationalen Sicherheit einräumt, kann er sie auf unerwartete Weise ausüben."

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CHRONIK-Der jahrelange Streit um ein US-Verbot von TikTok STICHWORT-Was passiert nach einem US-Verbot von TikTok? STICHWORT-Warum die USA die Videoplattform TikTok verbieten

wollen
STICHWORT-Wo die chinesische Kurzvideo-App TikTok verboten ist
STICHWORT-ByteDance - Der Konzern hinter der Video-App TikTok

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(Bericht von Andrew Chung und John Kruzel; geschrieben von Hakan Ersen Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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