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14.10.2024 /11:08:51
KORRIGIERT-FOKUS 1-Dax flirtet mit Rekordhoch - China im Blick

(Streicht den letzten Satz des dritten Absatzes. Am US-Aktienmarkt wird trotz des dortigen Feiertags gehandelt.)

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Hoffnung auf weitere Zinssenkung und starke Bilanzsaison



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China kündigt Konjunkturpaket an, bleibt Details schuldig



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Schwache China-Daten drücken Luxusgüter-Anbieter und Rohstoffe





Frankfurt, 14. Okt (Reuters) - In der Hoffnung auf
Rückenwind für die Wirtschaft decken sich Anleger mit
europäischen Aktien ein. Gemischte Signale zu den
Konjunkturaussichten des wichtigen Handelspartners China
dämpften ihre Kauflaune am Montag allerdings. Der Dax <.GDAXI>
stieg um 0,2 Prozent auf 19.403 Punkte und lag damit weniger als
100 Zähler unter seinem Rekordhoch vom September. Der
EuroStoxx50 <.STOXX50E> notierte kaum verändert bei 5001 Stellen.

"Die Aussicht auf üppig vorhandene Liquidität durch eine weitere Lockerung der Geldpolitik sowohl in der Euro-Zone als auch in den USA hält die investierten Anleger bei der Stange, während die Skeptiker immer wieder gezwungen werden, auf den fahrenden Zug aufzuspringen", sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets.

Ein weiterer Stimmungsaufheller sei der ermutigende Start in die US-Bilanzsaison, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst des Online-Brokers CMC Markets. Sie hatte der Wall Street am Freitag zu neuen Kursrekorden verholfen.

LICHT UND SCHATTEN IN CHINA

Daher richteten Börsianer ihr Hauptaugenmerk auf die jüngsten Nachrichten aus China. Dort hatte die Regierung am Wochenende ein Hilfspaket angekündigt, um die Konjunktur anzukurbeln. Allerdings nannte sie kein Volumen und blieb auch andere Details schuldig. Analyst Tony Sycamore vom Brokerhaus IG bezeichnete die Ankündigung daher als "Flop". "Fiskalisch notwendige Maßnahmen, um die Abwärtsrisiken für das Wachstum zu beseitigen und die Lebensgeister der chinesischen Verbraucher zu wecken, sind auffällig wenig vorhanden." Die aktuelle Kaufzurückhaltung der dortigen Konsumenten spiegelte sich in den am Wochenende veröffentlichten schwachen Inflationsdaten wider.

Aus diesem Grund gingen europäische Aktienwerte mit einem großen China-Geschäft zum Wochenstart in die Knie. Zu den größten Verlierern zählten Luxusgüter-Hersteller wie LVMH <LVMH.PA>, Kering <PRTP.PA> oder CFR <CFR.S>. Deren Aktien fielen um bis zu 3,8 Prozent. Aber auch die deutschen Autobauer BMW <BMWG.DE>, Mercedes <MBGn.DE>, Porsche <P911_p.DE> und Volkswagen <VOWG_p.DE> gerieten unter Verkaufsdruck und verloren bis zu 1,5 Prozent.

An den Rohstoffmärkten fürchteten Investoren ebenfalls eine Nachfrage-Flaute des Top-Abnehmers China. Dies drückte den Preis für die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 1,3 Prozent auf 78 Dollar je Barrel (159 Liter). Das Industriemetall Kupfer verbilligte sich um 0,3 Prozent auf 9760 Dollar je Tonne.

AIRLINES IM SINKFLUG - BUCHMACHER MIT KURSSTÜRZEN

Aus den Depots flogen auch Anteilsscheine von Fluggesellschaften. Lufthansa <LHAG.DE>-Chef Carsten Spohr hatte in einem Zeitungsinterview die hohen Kosten für Flugverbindungen von und nach Deutschland beklagt und vor einem Niedergang der Branche gewarnt. Die Aktien seines Unternehmens fielen daraufhin um 0,2 Prozent. Titel von Air France-KLM <AIRF.PA> und der British Airways-Mutter IAG rutschten um bis zu 1,6 Prozent ab.

An der Börse in London mussten Buchmacher wie Entain, Evoke oder Flutter <FLTR.L> Kursverluste von bis zu 16 Prozent hinnehmen. Der Zeitung "The Guardian" zufolge will die neue britische Regierung die Branche mit zusätzlichen Abgaben von umgerechnet bis zu 3,6 Milliarden Euro belegen, um damit die Löcher im Haushalt teilweise zu stopfen.

(Bericht von Hakan Ersen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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