Helsinki, 14. Jan (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat angesichts mehrerer Sicherheitsvorfälle in der Ostsee eine engere Zusammenarbeit der Anrainer-Staaten angemahnt. "Wir müssen davon ausgehen, dass sie Teil einer hybriden Strategie sind, die europäische Länder bedrohen", sagte Scholz am Dienstag auf einem Treffen von Nato-Staaten in Helsinki in Anspielung auf Russland. "Es ist wichtig, dass wir uns jetzt hier zusammenfinden, um darüber zu reden, wie wir für mehr Sicherheit im Bereich der Ostsee gemeinsam sorgen können." Man müsse gemeinsam Überwachungsstrategien absprechen. "Deutschland wird sich beteiligen im Rahmen seiner Möglichkeiten", fügte der SPD-Politiker hinzu. Scholz sagte zudem, dass man auch rechtlich prüfen müsse, wie man mit Schiffen umgehen sollte, die die Sicherheit gefährdeten.
Die deutsche Marine hatte zuletzt einen manövrier-unfähigen Tanker mit russischem Öl sichergestellt. Es wird vermutet, dass dieser zu der sogenannten Schattenflotte gehört, mit der Russland westliche Sanktionen gegen russische Ölexporte umgehen will. Schiffen aus China und Russland wird zudem vorgeworfen, sie hätten in der östlichen Ostsee bewusst Strom- und Kommunikationsverbindungen am Meeresgrund zwischen baltischen und skandinavischen Staaten zerstört.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)